Mal eben schnell den Weg irgendwohin finden, schauen, wo man Leute mit ähnlichen Interessen trifft: Was für zahlreiche Menschen selbstverständlich ist, davon sind auch in wohlhabenden Ländern zahlreiche Menschen ausgeschlossen – etwa die, die auf der Straße leben müssen.
Denn obwohl Spanien insgesamt eine der höchsten Raten an Internetzugängen bietet, haben dort 61% der Menschen, die von Armut bedroht sind, keine Möglichkeit, stationär oder mobil ins World Wide Web zu kommen.
Das wollte das Rote Kreuz in Spanien ändern. Und setzte in Madrid auf Digital-out-of-Home. Die Idee: einen interaktiven Screen gestalten, der immer ja sagt – also für die da ist, für die sich sonst keiner verantwortlich fühlt. Die von den beiden Creative Directors Daniel Pownall (210 Publicidad) und Eric Bech (Labstore, Young & Rubicam) gestaltete Kampagne lief im Netzwerk des Media Owners Clear Channel España.
Via Large Format Display im öffentlichen Raum konnten sich arme oder wohnungslose Menschen informieren, wo sie Hilfe bekommen können. Nutzwertige Inhalte, die auf einer interaktiven Karte gezeigt wurden, waren etwa Standorte von Betroffenengruppen, Kleiderkammern oder Ausgabestellen für Essen. Ebenfalls essentiell: Datenfeeds mit aktuellen Wetterprognosen. Zudem warb das Rote Kreuz für Workshops für einen möglichen Wiedereinstieg ins Berufsleben. Schlussendlich sollte den Betroffenen einfach das Gefühl gegeben werden, dass ihnen auch mal jemand zuhört.
Mit der so einfachen wie starken Kampagne konnte Cruz Roja das primäre Ziel erreichen – und zudem das Bewusstsein derjenigen schärfen, die nicht Not leidend sind. So konnte die DooH-Kampagne innerhalb der ersten 24 Stunden auch Spenden in Höhe von 30.000 Euro generieren (vgl. eingebettetes Video unten). Weiterhin aktivierte die Kampagne Passanten für die freiwillige Arbeit bei Cruz Roja.
CRUZ ROJA_TheBillboard from Labstore on Vimeo.