Okay, es ist nicht der städtische Friedhof, auf dem täglich Verstorbene im Sarg oder in der Urne beigesetzt werden. Vergleichbar ist das ungewöhnliche Projekt eher mit dem Einsatz digitaler AV-Medien in Museen oder Gedenkstätten. Wie bei diesen Einsatzzwecken muss man sich schon überlegen, was man dort installiert.
Das hat man im slowenischen Ptuj getan, einer 23.000 Einwohner zählenden Kleinstadt in Slowenien, die auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken kann, angefangen in der Jungsteinzeit über eine römische Stadtsiedlung bis heute. Gleichwohl: Hier liegt der Hund begraben.
Zwischen 1754 und 1978 – also 225 Jahre lang – wurde der Friedhof als solcher genutzt. Danach verfiel das Gelände. Schmierereien und Verwüstungen machten aus der Ruhestätte eine unschöne Brache.
Deshalb wurde der Friedhof mit Fördermitteln zur Erinnerungsstätte umfunktioniert und mit Digital Signage ausgestattet. Insgesamt wurden für das auch bei der einheimischen Bevölkerung zunächst nicht unumstrittene Projekt insgesamt 1,2 Millionen Euro investiert, die von der EU und der EU-Stiftung für regionale Entwicklung sowie vom Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Technologie Sloweniens stammen.
Für das Projekt wurde eine hochkant ausgerichtete imotion G6 Outdoor Digital Signage Stele mit 46″ Screen installiert, die vom auf Outdoor-Digital Signage spezialisierten Hersteller Infinitus stammt (in diesem Fall mal: nomen est omen). Das Housing besteht aus Cortanstahl, der auch bei weiteren Elementen des Denkmals verwendet wurde und dem Ensemble eine wertige Patina verleiht.
Der mit einer auf der Oberseite angebrachten Ultra-High-Speed-WiFi-Antenne ausgestattete Screen zeigt Inhalte zur Geschichte des Friedhofs und der Geschichten drum herum. Auch mal eine Variante, sich an Verstorbene zu erinnern. Die Umsetzung jedenfalls ist sehr liebevoll – und um Klassen weniger kitschig, als manches mit Engeln, Windspielen und Plüschtieren gepimpte Grab.
Und wo wir heute schon bei unendlicher Liebe sind, noch ein passender Song, von der gestern verstorbenen und doch unsterblichen Aretha Franklin.