Eine Nominierung für den „Staatspreis 2018 für Verwaltung & Handel“, eine Honorable Mention beim „The Architecture MasterPrice“, Finalist beim „FIABCI Prix d’Excellence Austria“, ein „European Concrete Award 2018“ (gemeinsam mit einem Projekt aus den Niederlanden) und der Gewinn beim „Europäischen Betonbaupreis 2018“: Das Wiener Architekturbüro Pichler & Traupmann erntete in den vergangenen Monaten ein dickes Lob nach dem anderen.
Prämiert wurde das ÖAMTC-Mobilitätszentrum, das nach dem Entwurf des Büros in den Jahren 2013 bis 2016 geplant und gebaut wurde. Seit März 2017 wird die an der Wiener Südosttangente gelegene Zentrale des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Clubs (ÖAMTC) komplett genutzt. Damit hat sich das Pendant zum deutschen ADAC ein funktionales und ästhetisches Denkmal mit 20.027 m² Nutzfläche und einer Bruttogeschoßfläche von 27.000 m² gesetzt.
Die Bauunternehmung Granit Bau war Generalunternehmer in dem Projekt, Immobilienentwickler und Bauherrenberater Moocon für die Raum- und Funktionsplanung verantwortlich. Allein beim Planungsprozess wirkten mehr als 200 Mitarbeitende mit. Entstanden ist ein modernes Begegnungs- und Servicezentrum für alle ÖAMTC-Mitarbeitenden und -Mitglieder.
Erstmals in seiner 120-jährigen Clubgeschichte bündelt der ÖAMTC sämtliche Dienst- und Nothilfeleistungen für Mitglieder und moderne Arbeitsumgebung für 800 Mitarbeiter an einem Standort, statt an den bislang fünf Standorten in Wien. In dem Gebäude sind die Nothilfezentrale, die Redaktion des Mobilitätsmagazins „auto touring“, Fachbereiche wie Mitgliederinteressen und Konsumentenschutz und die Rechtsdienste untergebracht. Der neue Stützpunkt bietet für 75.000 Besucher im Jahr Beratungen zu Mobilitätsthemen, ein Reisebüro, technische Prüfdienste, Versicherungs-Service und eine Kfz-Zulassungsstelle. Auf dem Dach befindet sich der Notarzthubschrauber-Stützpunkt Christophorus 9.
Vielfältige Funktionen sind in dem Gebäude, das im Außenbereich bereits mit einer Medienfassade auf sich aufmerksam macht, versammelt: Büros, Prüfhalle, Parkplätze, Seminarräume, Verkaufsflächen sowie ein Restaurant für die Mitarbeitenden. „Gefasst wird die dynamische Großform von einer kreisförmigen Glaswand, die einerseits die Fluchtwege beinhaltet und andererseits als Schallschutz sowie weithin sichtbare Landmark fungiert“, urteilte die Jury des Staatspreises.
„Wie bei den Speichen eines Rads spannen sich im Inneren fünf Arme auf, die bei Bedarf noch um zwei weitere erweitert werden können und die Verwaltungsarbeitsplätze beinhalten. Intensiv waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Planung der neuen Büros involviert, die mit ihrer offenen Struktur viel Raum für Interaktion und Kommunikation bieten. Diese fördert auch das über alle Geschoße reichende großzügige Atrium mit seinen schwungvollen weißen Brüstungen und Treppen als vitales Zentrum des Hauses“, so die Architekturkritiker weiter.
In diesem Zentrum des Gebäudes – dem Atrium – befindet sich die Vertikale Achse, die wichtige Informationen zeigt. Hier wurden hochwertige LED-Wände integriert. Der österreichische AV- und Signage-Experte Habegger wurde mit der Installation und dem Content Management der beeindruckenden LED Wall beauftragt. Das CMS nutzt dabei Daten, die der Kunde ÖAMTC selbst generiert (vgl. Foto am Ende dieses Artikels).
Wirkt. Und zwar mächtig, ohne je ins Monströse abzugleiten.