Laut Statista gibt es in Deutschland 33.000 allgemeinbildende Schulen, also rechnerisch 150.000 Euro pro Schule. Nicht berücksichtigt sind die Landesmittel, die die Bundesmittel ergänzen müssen. Wir gehen von ca. 30% aus, sodass insgesamt 6,5 Mrd EUR oder durchschnittlich 200.000 Euro pro Schule für digitale Investitionen zur Verfügung stehen könnten.
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Allen Digital Signage-Anbietern, die nun bereits ausrechnen, wie viele Interactive Whiteboards (IWB), Displays, Projektoren oder Videowalls man in dem Budget unterbringen kann, seien die folgenden Überlegungen ans Herz gelegt.
Der Großteil des Budgets wird in digitale Infrastruktur investiert werden müssen: Schnelle (Glasfaser) Internetanbindungen zählen allerdings nicht dazu, denn das Geld soll vor allem in Systeme innerhalb der Schulen investiert werden. An erste Stelle steht wohl die Inhouse-Versorgung (LAN und WiFi). Infrastrukturbusiness ist gutes Business und deshalb äußerst beliebt bei Integratoren und Systemhäusern. Doch Wahlen lassen sich nur schwer mit Kabel und Infrastruktur gewinnen. Sichtbare Digitalisierungsmaßnahmen werden deshalb im Fokus stehen.
Konservativ gerechnet könnten also gut die Hälfte des Budgets – also 4,0 Mrd – für interaktive Displays, Tablets und Notebooks veranschlagt werden. Was davon für klassische großformatige Displays, Videowalls, Projektoren übrigbleibt, ist schwer zu schätzen. Laut Verwaltungsvereinbarung darf ein Schulträger maximal 20% der Fördersumme (1,3 Mrd.) für Endgeräte (Tablets und Notebooks) ausgeben. Förderfähig sind auch Lizenzen für Lerninhalte, Server und Schulungen. Realistisch sollten es aber durchaus zusätzlich 1 Mrd EUR sein, die für Digital Signage relevante Projekte in den kommenden 36 Monate zur Verfügung stehen werden.
Gute Aussichten für die Branche.
1,0 Mrd Euro sind weit weniger als die in der Digital Signage-Branche oft zitierte Erdogan-Kampagne die zehntausende von Digital Interactive Boards in alle Schulen der Türkei brachte. Die Sonderkonstruktion mit Display und klassischen Whiteboard ist immer noch auf vielen Messen in Schwellenländern zu bewundern. Wie viel Budget dafür wirklich investiert wurde ist bis heute schwer nachzuvollziehen.