Auch dieses Jahr wieder war die ISE wieder eine Reizüberflutung für Digital Signage Neulinge aus dem Einzelhandel. Displays und LED in allen Größen und Qualitäten, aber wo sind die Lösungen? Bei NEC gab es dieses Jahr einige sehenswerte Retail-Anwendungen zu entdecken, auch Scala zeigte eine Reihe von Retailtech. Bei Samsung viel Technik zu bestaunen. invidis war mit Einzelhändlern und Retail-Architekten auf der ISE unterwegs und hat die aus Kundensicht interessantesten Highlights aufgezeichnet.
Natürlich ist das OLED-Feuerwerk und die großen LED-Präsentationen der chinesischen Hersteller faszinierend für alle Erstbesucher einer ISE. Auch das Thema Highbrightness – wie es ausführlich bei Dynascan zu sehen war – öffnet Augen und Verständnis für besonders helle Displays, nicht nur im Schaufenster zur Südseite sondern auch im Einkaufszentrum.
Zentrale Fragen für die meisten (Retail)Kunden sind:
- welchen Mehrwert (Value-add) bringen die digitalen Touchpoints?
- welche (Visual) Technologie eignet sich dafür?
- Gefolgt von rechnet sich das (RoI) und
- wie kann ich die Akzeptanz und Nutzung kontinuierlich überprüfen (Analytics)
Auf unseren Touren über die Messe konnten diese Frage bei NEC am besten beantwortet werden. Hier waren Use-Cases und Technologie-Vergleich in direkter Nachbarschaft in einem Fahrrad- und Skatershop installiert. Den Endkunden gefiel die spielerische Umsetzung von Lift & Learn (Leaf Shelf), der Skateboard-Konfigurator (Projektion) sowie die Einbindung von Digital Signage in die Warenpräsentation (Projektion, LCD).
Zu kurz kam am NEC Stand die aus invidis Sicht spannendste Lösung des japanischen Display-Anbieers: NEC ALP ist eine Business Intelligence Analyseplattform für Einzelhändler, die Content-Auspielung und Datenmessungen in Echtzeit ermöglicht. NEC setzt bei der selbstentwickelten Analytics Learning Platform (ALP) auf die Kombination der hausinternen Expertise von Videoanalyse und Digital Signage. Einzelhändler können mit Hilfe von ALP große (sensorbasierte und Backend) Datenmengen analysieren, den passenden Content bereitstellen und somit für Konsumenten relevante, wirkungsvolle Inhalte am PoS ausspielen. Ein großes Thema bei Kunden die sich mit Experience Management beschäftigen. Während Adobe auf eine vollumfängliche Lösung setzt, dockt NEC ALP an bestehende Digital Signage CMS an und ermöglicht somit CMS Anbietern die Erweiterung ihres Digital Signage Systems zu einem DXP
Bei Scala standen Retail-Tech Use Cases im Vordergrund. Die Stratacache-Tochter hatte einige Installationen vom NRF aus New York mitgebracht die Lust auf mehr Digital Signage am PoS machen sollten. Insbesondere die Retail-Designer waren froh für technische Inspirationen, die sie in den Customer Journey einbinden können.
Bei Samsung war neben dem WoW-Effekt von The Wall, und der einfachen aber überzeugenden Retail Applikation „Digitaler Kundenstopper“ mit Samsung Flip auch die anderen Showcases interessant. Das doppelseitige Outdoor/Indoor-Display überzeugte mit gutem Design, der Car-Konfigurator und die RFID-Integration zeigten insbesondere den Digital Customer Journey Designern in welche Richtung Digital Signage Applikationen heute schon voll-skalierbar sind.
Das war vielleicht das interessanteste Feedback der Einzelhändler und Architekten: Digital muss sich rechnen und voll skalierbar sein. Jenseits von Flagshipstores und Brandcentern zählt Skalierbarkeit.