Das 1971 gegründete Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) in Daejeon ist eine der weltweiten Technologie-Kaderschmieden. Nun hat eine Forschungsgruppe des KAIST eine interessante Erfindung vorgestellt, die künftig Anwendungen verschiedenster Art möglich macht: einen OLED-Screen auf Textil, der ebenso wie die zur autonomen Stromversorgung notwendigen Solarmodule waschbar ist.
Professor Kyung Cheol Choi von der Fakultät für Elektrotechnik an der KAIST und sein Team haben die Displaymodule auf echten Textilien hergestellt und kombinieren die OLEDs mit Polymer-Solarzellen (PSCs). PSCs bieten eine stabile Stromversorgung ohne externe Stromquelle und eignen sich daher für Wearables oder optoelektronische Anwendungen. Auch die kleinen Screens sind energieeffizient: Mittlerweile können OLEDs mit Milliwatt gefahren werden.
Allerdings – und das war die Hauptherausforderung – müssen sowohl OLEDs wie PSCs vor Feuchtigkeit oder Sauerstoff geschützt werden. Nun hat die Forschungsgruppe einen Weg gefunden, eine zumindest zeitweise Einkapselung zu gewährleisten. Der curved OLED-Screen (Krümmung von 3 mm) und die Stromversorgungseinheit überstehen bislang 20 Waschzyklen von 10 Minuten Länge.
Insofern wohl (noch) keine Anwendung für ein Business-Hemd, wie die Forscher es zeigen, aber eine Möglichkeit, um etwa Outdoor-Jacken mit einem sinnvollen Screen Device zu versehen.
Entscheidend dürfte aus Sustainability-Sicht sowieso sein, wie die genutzten Tech Gadgets später recycelt werden könnten. Zudem spricht nichts dagegen, einen wie auch immer gearteten kleinen Screen samt Solarmodul so zu gestalten, dass beide von einem Kleidungsstück vor einem Waschgang entfernt werden können.
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