Eine beeindruckende Kunstgalerie an Bord eines Schiffs vorzufinden, überrascht auf den ersten Blick, ergibt jedoch Sinn, wie Bernhard Loesken, „Senior Superintendent Entertainment / Mediatechnics Newbuildings“ bei der Carnival Maritime GmbH und Technischer Direktor für die Marke AIDA Cruises erläutert: „Die Gäste haben an Bord Zeit, um Kunst in aller Ruhe auf sich wirken zu lassen und sind auch entspannter als im Alltag.“
Amptown System Company (ASC) hat als größte medientechnische Installation in der auf Deck 6 befindlichen Galerie eine Splitscreen-Videowall aus 6 x 2 Planar-Displays installiert. Der umgebende Custom-Rahmen sorgt für Touch-Funktionalität. Tagsüber werden unterschiedliche Themen angezeigt, darunter Schnappschüsse und stimmungsvolle Bilder der Bord-Fotografen. Die im Hintergrund für die Bildwand zuständigen Server verfügen über einen direkten Zugriff auf die an Bord implementierte Foto-Datenbank, aus welcher nach dem Zufallsprinzip Bilder für die Anzeige ausgewählt und arrangiert werden. Darüber hinaus werden die zum Kauf angebotenen Kunstwerke digital dargestellt. ASC musste bei der Konzeption berücksichtigen, dass die Videowall unter sämtlichen Lichtverhältnissen gut einsehbar ist. So stellt das von zwei Seiten einfallende Tageslicht selbst an sonnigen Tagen kein Problem dar.
Für die Gäste nicht sichtbar sind berührungsempfindlichen Flächen, Sensfloor-Matten der Future-Shape GmbH, die unter dem hölzernen Boden unmittelbar vor der Bildwand installiert sind. Die Sensoren detektieren, wenn sich Personen vor der Bildwand befinden und können bei Bedarf Aktionen auslösen: Beispielsweise kann sich ein virtueller Schleier öffnen und in Abhängigkeit von der Bewegung den Blick auf hinter ihm angeordnete Layer freigeben – ein unerwarteter und attraktiver Eyecatcher. Für die akustische Untermalung sorgen Deckeneinbaulautsprecher von JBL
Die Bildschirmausstattung in der Kunstgalerie hat ASC durch drei kleinere Splitscreen-Bildwände komplettiert: Eine Planar 3 x 2 Wall ohne Touch-Funktionalität wird im so genannten Foto-Shop ausschließlich zur von den Gästen nicht beeinflussbaren Wiedergabe von Content eingesetzt. Eine gleich aufgebaute Anzeigefläche ist auf der gegenüberliegenden Seite des Raums angeordnet. Hinter einem Counter befindet sich ergänzend eine 2 x 1-Konfiguration.
Ein wichtiger Grund für den Einsatz von Planar Bildschirmen in der Kunstgalerie besteht darin, dass die Produkte mit einem externen Netzteil betrieben werden können; die „Intelligenz“ sowie die Stromversorgung sind in ein 19“-Gerät ausgelagert. Die 19“-Unit kann somit in einem klimatisierten Umfeld untergebracht werden, während das begrenzte Raumangebot in den Wänden der Kunstgalerie lediglich durch die Panels belegt wird.
Fest zur Kunstgalerie gehören vier hüfthohe Tische, in deren Oberflächen Multitouch-fähige Displays eingelassen sind. Geliefert wurden die Media-Tische von der Hamburger eyefactive GmbH. Gäste können sich hier mit Bildschirmspielen die Zeit vertreiben, aber auch Informationen rund um das Schiff und seine aktuelle Route abrufen. Für die Zukunft ist geplant, an den Touch-Tischen Reservierungen für die an Bord befindlichen Restaurants vorzunehmen oder Tour-Pakete für einen Ausflug an Land zu buchen. Seitlich an den Tischen befinden sich Sensoren, welche die personalisierten RFID-Bordkarten der Passagiere auslesen können.
Und weil intensives Schauen und die Suche nach dem passenden Kunstwerk nach einem Energie-Kick verlangen, gibt es in der Kunstgalerie eine „Art Bar“. Diese ist im Look einer urbanen Hotellobby gestaltet und bietet zudem praktische Ladestationen für Tablets und Smartphones.
Hapag Lloyd Kreuzfahrtschiffe: Neue Expeditionsklasse mit LED und Glas