Anzeige
LED

Barco und Unilumin vereinbaren strategische Partnerschaft

Die belgische Barco und der chinesische LED-Hersteller Unilumin bündeln ihre Kräfte um im stark wachsenden LED-Markt weiterhin eine führende Rolle zu spielen. Barco übernimmt 5% der Aktien von Unilumin.
Barco-Zentrale in Belgien (Foto: Barco)
Barco-Zentrale in Belgien (Foto: Barco)

Barco und Unilumin haben eine weitreichende Partnerschaft vereinbart, um Barco den Zugang zur hochwertigen LED-Komponenten zu ermöglichen. Im Rahmen dieser Kooperationsvereinbarung bestätigt Barco seine Absicht, eine Minderheitsbeteiligung von 5% an Unilumin durch eine Aktienübertragung zu erwerben.

Seit der Gründung im Jahr 2004 hat sich Unilumin zu einem der Top 3 Anbieter von LED entwickelt und liefert LED-Lösungen in 160 Länder weltweit.

„Barco’s Geschichte umfasst einige der beeindruckendsten kundenspezifischen LED-Installationen auf der ganzen Welt“, sagt Jan De Witte, CEO von Barco. „Die LED-Technologie entwickelt sich jedoch weiterhin rasant und eröffnet in den Mainstream-Märkten der Segmente Entertainment und Enterprise interessante Chancen. Mit dieser Partnerschaft stärken wir unser globales Wettbewerbsspiel, indem wir die Hardwarekomponente unseres Angebots „Hardware + Software + Dienstleistungen“ weiter in Richtung unserer Zielmärkte ausbauen“.

Beide Unternehmen werden auch ihre Kompetenzen bündeln und gemeinsam an der Entwicklung neuer Technologien und neuer Produkte arbeiten. Während Unilumin über das Know-how und die Produktionskapazitäten verfügt, große Mengen an hochwertigen LED-Produkten herzustellen, ist Barco führend bei LED Signalmanagement und Software.

„Barco ist unser Weg in den High-End-Markt, der einem breiteren und globaleren Publikum Zugang bietet“, ergänzt Mingfeng Lin, CEO von Unilumin. „Darüber hinaus ermöglicht uns diese Kooperation auch, die Bildverarbeitungskompetenz von Barco bei LED-Lösungen zu nutzen. Beide Unternehmen sind überzeugt, dass die gegenseitige Anerkennung der Stärken des jeweils anderen zu einer Win-Win-Chance und einer langfristig vorteilhaften Partnerschaft für alle Beteiligten, auch für den Kunden, führen wird“.

Barco und Unilumin haben ein strategisches Partnerschaftsabkommen, Lieferverträge und ein gemeinsames Entwicklungsabkommen unterzeichnet, das die Zusammenarbeit zwischen den Partnern regelt.

Darüber hinaus plant Barco, Unilumin-Aktien von Unilumin-Mehrheitsaktionär und CEO Mingfeng Lin für einen Betrag von rund 54 Mio. € zu kaufen, um eine Minderheitsbeteiligung von 5% zu erwerben. Beide Parteien gehen davon aus, dass die Transaktion so schnell wie möglich abgeschlossen wird, vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden.

 

invidis Kommentar:

Die strategische Kooperation zwischen der belgischen Barco und der Unilumin macht auf den ersten Blick viel Sinn. Barco erhält Zugriff auf Unilumins Massenmarkt LED-Lösungen und Unilumin kann in Zukunft mit Barcos Signalmanagement und Technologie All-in-One LED Lösungen anbieten.

Die 5% Minderheitsbeteiligung von Barco an Unilumin ist eine strategische Absicherung, mehr allerdings auch nicht. Auch wenn Barco mit 1,2 Mrd Euro Umsatz (2018) doppelt so groß ist wie Unilumin (2018: 577 Mio EUR), sind die Belgier nicht sorgenfrei (u.a. Abbau von 240 Mitarbeiter in den letzten Monaten). Das Premium-Produktportfolio ist weltweit führend, aber für den Massenmarkt sind die Barco-Lösungen oft zu teuer.

Für Unilumin erscheint die Kooperation als großer Gewinn. Nicht nur haben die Chinesen einen neuen Großkunden gewonnen, sondern sie erhalten über Barco in Europa und Nordamerika ein großes Partnervertriebsnetz.

Denn alle drei großen chinesischen LED-Hersteller (Absen, Leyard und Unilumin) benötigen „People on the Ground“ – nicht nur Sales und Marketing sondern auch Produktexperten, Customer Acceptance Center und lokales Kunden-Feedback.

Es bleibt spannend zu beobachten wie die anderen chinesischen LED Anbieter reagieren werden. Leyard hat mit der Eyevis-Übernahme bereits einen, wenn auch im Vergleich zu Barco, sehr kleinen lokalen Partner gefunden. Absen dagegen baut ein eigenes Team für Europa auf.