70 Milliarden Euro – so hoch wie nie zuvor fiel laut Bundesverband E-Commerce und Versandhandel 2019 der Jahresumsatz im Onlinehandel aus. Eine Zahl, die zwei Dinge sagt. Erstens: Ganz offensichtlich muss sich der stationäre Handel weiterentwickeln, um gegenüber dem E-Commerce nicht ins Hintertreffen zu geraten. Zweitens aber: Nach wie vor machen diese 70 Milliarden lediglich rund zehn Prozent des gesamten Handelsvolumens aus. Ergo erwirtschaftet der Retail-Sektor immer noch rund 90 Prozent offline.
Der stationäre Handel wird also auch 2020 noch nicht ausgedient haben. Allerdings unter der Voraussetzung, dass er beginnt zu denken und zu handeln wie der Kunde – nämlich ohne künstliche Trennung von Online- und Offlinewelt – und dafür die Grundlagen zu schaffen. Selbstverständlich erwarten die Käufer hier wie dort einheitliche Preise, konsistentes Sortiment, umfassende Produkt- sowie Echtzeit-Verfügbarkeitsinformationen. Omnichannel lautet nach wie vor das Zauberwort. Und POS-Digitalisierung ist dafür die Bedingung.
Der Einzug digitaler Elemente in Ladenbau und Flächeninfrastruktur ist allerdings immer bloß der erste Schritt. Komplette ESL-Rollout-Projekte wie wir sie kürzlich erneut für WMF gemeinsam mit unserem strategischen Partner Bison Schweiz realisiert haben, erfüllen zwar eine essenzielle Voraussetzung für die Harmonisierung von Online- und stationärem Business. Doch mehr ist möglich. Wir erleben daher aktuell, dass sich der Digital Signage-Markt auf die nächste Entwicklungsstufe zubewegt. Die Themen Daten, Vernetzung und Integration spielen darin die entscheidende Rolle. Mehr und mehr kommt es darauf an, Interaktionsdaten aus sämtliche Touchpoints und interaktiven Kiosk-Systemen miteinander zu verknüpfen und mit IT-Ressourcen wie dem ERP oder Webshop zu verbinden.
Das Ziel dieses ganzheitlichen Ansatzes: Eine transparente Customer Journey über online wie offline hinweg, und klar erkennbare Optimierungspotenziale für Sortimente, Kampagnen und letztlich die Conversion-Optimierung. Unsere neue, offene Datenplattform „biscuit“ leistet genau das. Alle POS-Informationen laufen in diesem Digital Retail-Cockpit zusammen. Ob Digital Signage, Sensorik, ERP-Systeme, Elektronische Preisschilder, IoT- oder Bezahlsysteme – an biscuit lassen sich sämtliche Datenquellen anbinden. Diese Daten nutzt biscuit zudem zur automatischen Kampagnensteuerung über alle digitalen Kanäle – womit sich wiederum der Kreis zur Signage-Infrastruktur schließt. Fazit: Je höher der Grad der Vernetzung, je ganzheitlicher der Ansatz, desto näher rückt das Omnichannel-Ideal, desto größer wird das Conversion-Potenzial. Wir freuen uns darauf, unsere Kunden 2020 bei ihren Digitalisierungsprojekten zu begleiten und mit ihnen diese „Smart Evolution of Retail“ zu verwirklichen.