- Displays ziehen technologisch mit Tablets gleich und Android-PCs mischen die Karten im Markt neu
Ein fundamentaler Trend, den wir aktuell beobachten ist, dass Googles Betriebssystem Android im Markt immer stärker präsent ist. Das Android-OS hat sich zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten zu Windows gemausert. In puncto Funktionalität, Performance und Sicherheit ist Android Business-fähig geworden. Hinzu kommen drei weitere wichtige Vorteile: keine Lizenzkosten, wesentlich weniger Wartungszyklen und die Vertrautheit der Benutzer mit den GUIs ihrer Smartphones und Tablets.
Nicht zuletzt aufgrund der Lieferschwierigkeiten von Intel spüren wir momentan eine starke Nachfrage nach Android-basierten Digital-Signage-Playern. Unser Umsatz mit Android-basierten Mini-PCs ist im vergangenen Jahr um fast 30 Prozent gestiegen und wir gehen davon aus, dass dieser Umsatzanteil im Jahr 2020 nochmal deutlich steigen wird.
- Der Digital-Signage-PC hat längst nicht ausgedient
Ein zweiter Trend, den wir beobachten, würde ich unter dem Begriff „Konsolidierung“ zusammenfassen. Display-Hersteller integrieren Digital-Signage-PCs in ihre Screens. Gerade, wenn es sich um Projekte mit größeren Stückzahlen handelt, raten wir aber nach wie vor zu separaten Digital-Signage-Playern. Aus drei wichtigen und praktischen Gründen: Erstens lassen sich bei Problemen externe Digital-Signage-PCs viel einfacher und kostengünstiger warten bzw. austauschen. Es wird nur der Player geprüft und nicht das ganze Display. Zweitens, und nicht unerheblich, befinden sich Digital-Signage-Player mit ihrer Android-Version nicht auf dem Radar von Hackern, die Player-Software von namenhaften Displayherstellern dagegen schon eher. Und drittes sind spezialisierte Digital-Signage-Player, beispielsweise von Giada, auf den 24/7-Dauerbetrieb ausgelegt. Dank des integrierten Watchdog-Timers wird konstant überwacht, ob der Player läuft und falls das nicht mehr der Fall ist, wird ein Restart ausgelöst. Der teure Einsatz von Service-Technikern vor Ort lässt sich so meist vermeiden.
Kurzum: Betreiber großer Digital-Signage-Netzwerke wollen an der Player-Front Ruhe haben. Und das geht momentan am besten durch eine Kombination von Screen und externem Mini-PC. Digital-Signage-PCs haben auch im Jahr 2020 nicht ausgedient.
- Komponenten-Flexibilität bleibt ein Muss
Flexibilität in puncto Komponenten, gerade im Hinblick auf CPUs, wird in 2020 das A und O eines Hardware-Lieferanten bleiben. Intel ist aus seinem Prozessor-Engpass immer noch nicht herausgeschwommen. Und so gilt es Alternativen zu finden, beispielsweise durch die Verwendung gesockelter, steckbarer CPUs. Im Hinblick auf die Lieferschwierigkeiten an Intel-CPUs werden wir so flexibler. Wir können zum Beispiel verschiedene i3- oder i5-CPUs von Intel verbauen, je nachdem, welche Chips gerade besser verfügbar sind. Häufig verwenden wir auch Embedded-CPUs, die zwar etwas teurer, dafür aber besser verfügbar sind.
- Displays werden zu Riesen-Tablets
Ein Trend der uns im kommenden Digital-Signage-Jahr beschäftigen wird, lautet: Interaktion. Kunden interagieren mehr und mehr mit Digital-Signage-Terminals, beispielsweise durch Berührung. POS-Touchpoints werden zu einem wichtigen Teil in der Customer Journey. Dazu braucht es passende Hardware, genauer gesagt kapazitive, brillante und gleichzeitig äußerst robuste Displays. Bei diesen Touchscreens werden das Display-Glas und der Touchscreen mittels speziellem Bonding-Verfahren fest verklebt. Dieses Verfahren bringt einerseits die große Robustheit, andererseits vermitteln diese 10 bis 85 Zoll großen „Bonded Touchscreens“ ein echtes Tablet-Gefühl bei der Bedienung. Kunden sind das von Smartphones und Tablets gewöhnt – nun hält dieses „Look-and-Feel“ auch Einzug in den Kiosk-Terminalbereich.