Die wichtigsten Entwicklungen des Jahres 2019
Daten standen im Mittelpunkt unserer Prognose für 2019 und die Erwartungen haben sich erfüllt.
Der Screen als smarter, rechnender Sensor
- Ja, Content is King – aber Kontext auch. Der Trend, relevante zielgerichtete Inhalte anzuzeigen und digitale Erlebnisse (hyper)personalisiert zu gestalten, erfordert umgebungsrelevante Digital Signage Konzepte. Bewegungs- und Anwesenheitserkennung, Optischer Sensor-basierte Geschlechtererkennung und weitere Einflüsse wie Wetter und Standort werden an jedem einzelnen Touchpoint bestimmt. Basierend auf den Touchpoint-individuellen Daten ermöglichen Digital Signage Installationen, dass personalisierter Content nicht nur auf das Publikum, sondern auch auf den jeweiligen Zeitpunkt zugeschnitten sind.
Ohne Analytics geht es nicht
- Ob in der Mensch-Maschine-Interaktion oder von Sensoren erfasste Daten, Digital Signage Installationen produzieren kaum überschaubare Mengen an Daten. Daten sind Erfolgswährung und Umsatznachweis. Sie liefern operative und geschäftliche Erkenntnisse, die Unternehmen nutzen können, um den Digital Signage Konzepterfolg zu verbessern und zukünftige Investitionen voranzutreiben. Das Problem bisher ist, dass klassische Digital Signage-Plattformen datenarm und damit richtungslos waren. Mit dem Display als zusätzlichen Sensor und mit der zunehmenden Nutzung der Echtzeit-Backoffice-Integration sind diese Legacy-Plattformen gezwungen, sich anzupassen – während Neueinsteiger von Beginn an die höchste Priorität auf Daten setzen.
Datenschutz und Datenintegrität sind für jeden Kunden ein Thema
- Es ist kein Luxus mehr zu verlangen, dass Daten gesichert und persönliche Informationen nicht zugänglich sind. GDPR ist die Speerspitze, die alle Anbieter von Digital Signage anspornt, Informationen zu schützen und das Dateneigentum zu respektieren. Sicherlich beginnen auch potentielle Endkunden zu fragen, denn die Erwartungen sind gestiegen. Die Tage des „Vertrauens“ sind längst vorbei.
invidis Industry Editorials 2019|2020: Vincent Encontre | Intuiface
Ein Blick nach vorn bis 2020
Was ist also der nächste große Trend in Digital Signage und dem artverwandten DOOH-Geschäft?
Der physische Raum bekommt seinen Platz innerhalb des Customer Journeys
- In der Vergangenheit konzentrierte sich branchenübergreifend die Aufmerksamkeit auf den Customer Journey im Web und auf mobilen Geräten. Diese eingeschränkte Perspektive bietet keine echte 360-Grad-Sicht auf einen Kunden oder Interessenten. Wie verhält sich der Kunde im stationären Handel, dem Museum, der Messe, dem persönlichen Verkaufsgespräch? Wie bereits erwähnt, liefern ortsbezogene Touchpoints signifikante Daten, die sich in der Praxis in Prozesse und Marketingmaßnahmen umsetzen und monetarisieren lassen. Agenturen, Integratoren und Displayanbieter werden von ihren Kunden dazu gedrängt, neue Innovationen für den physischen Raum zu entwickeln, indem sie sowohl umsetzbare, datenbasierte Erkenntnisse als auch effektive, ansprechende, markenbezogene Touchpoints entwickeln, die den Customer Journey vervollständigen. Ein Nebeneffekt wird die Integration in Enterpriseplattformen wie Digital Experience Platforms und anderer kundenzentrierten Infrastruktur wie CRMs sein, um einen globalen Kundensicht zu ermöglichen.
Potentielle Endkunden und Konsumenten werden Enterprise-Ready Plattformen verlangen
- Diese Entwicklung ist der nächste logische Schritt, getrieben von den wachsenden Bedenken der Kunden hinsichtlich der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten. Beginnend mit großen Unternehmen werden Kunden die Einhaltung von ISO 27001 (Informationssicherheits-Managementsysteme) fordern. Ausschreibungen von Großunternehmen werden die Einhaltung von ISO 27001 einfordern, Digital Signage CMS Anbieter ohne notwendiger Zertifizierung werden nicht mehr berücksichtigt. Die daraus resultierende Enterprise-Professionalisierung von Digital Signage-Plattformen ist eine notwendige Entwicklung, die auch schon in anderen Branchen wie ERP und CRM vollzogen wurde.
Beschleunigte No-Code/Low-Code-Evolution von Signage-Plattformen
- Alle Diskussionen über digitale Transformation, Hyper-Personalisierung und Enterprise-Professionalisierung – die zusammengenommen reichhaltigere und komplexere Kundenerlebnisse ermöglichen – stellen eine hohe Hürde für Agenturen, Integratoren und Anbieter dar. Ganz zu schweigen von den CMS-Nutzern in den Unternehmen, die nicht die Kapazität oder die Fähigkeiten haben, maßgeschneiderte interne oder ausgelagerte Programmierung zu lösen. Folglich werden Digital Signage-Plattformen gezwungen sein, mehr No-Code/Low-Code-Optionen zu liefern, um Digital Content und Datenänderungen kundenunternehmensintern zu lösen, die bisher ausschließlich von externen Integratoren und Agenturen umgesetzt werden konnten. Die Digital Signage Industrie hatte schon immer einen Non-Code Ansatz verfolgt – bestes Beispiel sind Content Creation Tools der CMS. Also betrachten sie den Non-Code Ansatz mehr als eine Evolution als eine Revolution. Aber die Nachzügler werden zurückbleiben.