Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, will Google bestimmten Mitarbeitern, die vollständig ins Home Office wollen, das Gehalt kürzen – es ist von 10 bis 25 Prozent die Rede.
Dafür nutzt Google die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten: Jemand, der aus einer günstigeren Gegend zu Google pendelt, soll zukünftig ein Gehalt basierend auf dem lokalen Lebensstandard erhalten – außer er entschließt sich dazu, weiter ins Büro zu fahren. Mitarbeiter, die in der derselben Stadt wohnen, in der das Büro steht, würden beim permanenten Home Office keine Gehaltseinschränkungen erfahren.
Home Office und Büro gleichwertig?
Ähnliche Strategien verfolgen zum Beispiel Facebook und Twitter, während kleinere Tech-Unternehmen wie Reddit oder Zillow bewusst eine standortunabhängige Gehaltsstruktur pflegen würden.
Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge machte Google bereits im Juli deutlich, dass es die Mitarbeiter – zumindest einen Großteil davon – wieder im Büro sehen wolle. Trotz hoher Produktivitätsraten sei die spezifische Google-Arbeitsweise, der „Spirit“, nur im Büro in der Face-to-Face-Kommunikation zu erreichen.
invidis Kommentar
Home Office, Office-only oder Hybrid? Die Google-Debatte zeigt, dass die Diskussion um die veränderte Arbeitswelt noch lange nicht vorbei ist. Die Zusammenarbeit im Büro, die über Jahrzehnte unbewusst geübt wurde, lässt sich nicht einfach auf die New-Work-Situation übertragen. Das zeigen auch die zahlreichen Umfragen und Studien, die sich diesem Thema widmen. Home und insbesondere Hybrid Office stellen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vor große Herausforderungen, die nach dem Abklingen des Ausnahmegefühls durch Covid-19 angegangen werden müssen. Ein gutes Beispiel sind Meetings: Wie schaffe ich es in einer hybriden Arbeitsumgebung, produktive Meetings zu veranstalten, ohne Nacharbeit und Unsicherheiten zu produzieren?
Zu einem großen Teil wird das auch über Technologie-Lösungen geschehen. Viele ausgereifte Collaboration-Produkte sind schon erhältlich, aber der Arbeitsmarkt selbst muss sich noch darauf einstellen. Und dann auch zeigen, welche Lösungen er noch benötigt.