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Corona

Fast jedes siebte Unternehmen sieht Existenz bedroht

Laut ifo sehen 14 Prozent der Unternehmen ihre Existenz als gefährdet an. Besonders hart trifft es die Veranstaltungswirtschaft, Reisebüros und die Gastronomie. Im Retail wächst die Sorge. Doch ein Statistik-Vergleich birgt Hoffnung.
Laut einer ifo-Umfrage sieht sich fast jedes siebte Unternehmen durch Corona in seiner Existenz gefährdet. (FotoLaut einer ifo-Umfrage sieht sich fast jedes siebte Unternehmen durch Corona in seiner Existenz gefährdet. (Foto: the blowup on Unsplash)
Laut einer ifo-Umfrage sieht sich fast jedes siebte Unternehmen durch Corona in seiner Existenz gefährdet. (Foto: the blowup on Unsplash)

14 Prozent der Unternehmen in Deutschland – also knapp jedes siebte – fühlen sich durch die Folgen der Pandemie in ihrer Existenz bedroht. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts im Dezember vergangenen Jahres hervor.

Anteil der Unternehmen, die ihre Existenz als bedroht einstufen (Quelle: ifo Institut)
Anteil der Unternehmen, die ihre Existenz als bedroht einstufen (Quelle: ifo Institut)

Der Anteil ist somit im Vergleich zur letzten Erhebung im Juni 2021 unverändert geblieben. „Immer noch besonders gefährdet fühlen sich die Reisebüros und -veranstalter mit 73,2 Prozent sowie Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft mit 67,4 Prozent“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Gerade die Unsicherheit der Veranstaltungsbranche wurde in der Digital Signage-Branche durch die Verschiebung der ISE deutlich.

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Im Einzelhandel sprachen im Dezember 17,1 Prozent der Unternehmen von einer existenzbedrohenden Situation – im Juni 2021 waren es 14,4 Prozent. „Das sind auch die Folgen der Zurückhaltung der Verbraucher“, analysiert Klaus Wohlrabe.

Im Gastgewerbe bleibt die Situation weiterhin sehr kritisch. Mehr als der Hälfte der Betriebe fühlen ihre Existenz bedroht: Restaurants und Gaststätten gaben dies zu 52,5 Prozent an (Juni: 55,4 Prozent). In der Beherbergung waren es 58,8 Prozent, nach 52,1 Prozent im Juni.

Im Verarbeitenden Gewerbe sehen lediglich 5,7 Prozent ihre Existenz bedroht. Wie bereits im Juni ist hier die Bekleidungsindustrie am häufigsten betroffen (21,3 Prozent, nach 32,6 Prozent im Juni), außerdem die Druckbetriebe (21,3 Prozent).

Allgemeiner Wirtschaftsdämpfer

Diese Zahlen gehen mit einem allgemeinen Dämpfer für die deutsche Wirtschaft im Winterhalbhahr 2021/2022 einher. Die kräftige Erholung vom vergangenen Sommer wird laut ifo vorübergehend unterbrochen. „Der wirtschaftliche Stillstand im Winter wird vor allem durch die vierte Coronawelle verursacht, die dem Gastgewerbe und anderen konsumnahen Dienstleitern ein Umsatzminus beschert“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Doch würden die Einbußen deutlich geringer aus als während der Coronawellen vor einem Jahr ausfallen. Damals sei die Unsicherheit über den Fortgang der Pandemie erheblich größer war.“ Das Statistische Bundesamt gab heute bekannt, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 2,7 Prozent höher lag als im Vorjahr.

Dazu passt der Vergleich der Dezember-Umfrage mit der vom Juni 2020: Damals, zu Beginn der Pandemie, hatten 21,8 Prozent, also rund 6 Prozent mehr als Dezember 2021, ihre Existenz aufgrund von Corona als gefährdet eingestuft.