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Nach Corona

Hybridmodelle gehören zur Unternehmensstrategie

Hybrides Arbeiten wird langfristig bleiben. Damit rechnen auch die Unternehmen selbst, wie eine Umfrage des ZEW Mannheim ergab. Nur wie intensiv die Mitarbeiter Home-Office-Angebote nutzen, stellt noch die große Variable dar.
Hybrides Arbeiten wird auch nach der Corona-Pandemie bleiben. (Foto: LG Electronics)
Hybrides Arbeiten wird auch nach der Corona-Pandemie bleiben. (Foto: LG Electronics)

Viele Unternehmen in Deutschland planen auch nach dem Ende der Corona-Pandemie, hybride Arbeitsmodelle einzusetzen. Eine im Dezember 2021 und Januar 2022 durchgeführte Unternehmensbefragung des ZEW Mannheim gibt nun Aufschluss darüber, welche zeitliche Aufteilung bei den geplanten Homeoffice-Angeboten zum Einsatz kommen soll.

An der repräsentativen Befragung beteiligten sich rund 1.200 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft, welche Informations- und Kommunikationstechnik, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister umfasst. Die Unternehmen wurden danach gefragt, wie häufig sie vor der Pandemie hybride Arbeitsmodelle genutzt haben und welcher Einsatz für die Zeit nach der Pandemie geplant ist. Dabei unterschieden sich die abgefragten Arbeitsmodelle in der Homeoffice-Frequenz und reichten von wöchentlich ein Tag Homeoffice bis zu fünf Tagen Homeoffice. Für jedes der fünf Hybrid-Modelle gaben die Unternehmen den Anteil der Beschäftigten an, die diese Modelle voraussichtlich in Anspruch nehmen werden.

Sowohl in der Informationswirtschaft als auch im Verarbeitenden Gewerbe planen die Unternehmen laut ZEW insbesondere mit hybriden Modellen, bei denen die Beschäftigten ein bis drei Tage pro Woche von zuhause arbeiten können. Der Anteil der Beschäftigten, die nach dem Ende der Pandemie mehrmals pro Woche im Homeoffice arbeiten werden, fällt dabei nach Einschätzung der Unternehmen deutlich höher aus als vor der Corona-Krise.

Vor Corona weniger hybrid

Vor der Pandemie boten 37 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft einem Teil ihrer Beschäftigten die Möglichkeit, an einem Tag pro Woche im Homeoffice zu arbeiten. Hybride Modelle mit zwei oder drei Tagen Homeoffice pro Woche waren mit einem Unternehmensanteil von 21 und 11 Prozent noch deutlich weniger verbreitet.

Nun ist die Zahl der Unternehmen, die langfristig mit hybriden Arbeitsmodellen rechnen, in den vergangenen zwei Jahren gestiegen: So plant in der Informationswirtschaft aktuell fast jedes zweite Unternehmen, nach Ende der Pandemie hybride Arbeitsmodelle einzusetzen, bei denen ein Teil der Beschäftigten ein bis zwei Tage im Homeoffice arbeiten kann „Modelle, die 3 Tage Homeoffice pro Woche vorsehen, sind derweil von 37 Prozent der Unternehmen geplant – mehr als dreimal so viele wie noch vor der Pandemie“, ergänzt Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“. Auch der Anteil an Unternehmen, die den Beschäftigten teilweise vier Tage Homeoffice zusprechen wollen, hat sich verdreifacht. Zudem geht fast jedes vierte Unternehmen in der Informationswirtschaft davon aus, dass ein Teil der Beschäftigten in der Regel fünf Tage pro Woche von zuhause arbeiten wird.

Unternehmensgröße spielt eine Rolle

„Im Vergleich zur Informationswirtschaft sind im Verarbeitenden Gewerbe deutlich weniger Tätigkeiten für das ortsflexible Arbeiten geeignet. Dennoch hat die Pandemie auch hier einen klaren Homeoffice-Schub verursacht“, ergänzt Daniel Erdsiek. Für die Zeit nach der Pandemie plant jedes dritte Unternehmen, einem Teil der Belegschaft einen Tag Homeoffice pro Woche zu ermöglichen. Zudem erwägen auch einige Unternehmen hybride Modelle mit 2 Tagen Homeoffice (27 Prozent), 3 Tagen Homeoffice (16 Prozent) oder 4-5 Tagen Homeoffice (8 Prozent). Vor der Pandemie lagen diese Unternehmensanteile nur bei 3 bis 17 Prozent.

Wie verbreitet die flexiblen Modelle in den Unternehmen zum Einsatz kommen, hängt wiederum stark von deren Größe ab. Im Durchschnitt erwarten die großen Unternehmen in der Informationswirtschaft, dass lediglich 30 Prozent ihrer Belegschaft vollständig in Präsenz arbeiten werden und nur ausnahmsweise ins Homeoffice ausweichen. Bei den kleinen Unternehmen fällt dieser Anteil derweil doppelt so hoch aus.

Technik kann bei Vereinheitlichung helfen

Die Untersuchung zeigt: Die Implementierung effektiver Strukturen stellt alle Unternehmen vor eine große Aufgabe. Denn selbst wenn man sich für ein Hybrid-Modell entscheidet, kann dieses ganz unterschiedlich ausfallen – je nachdem wie viele Tage Mitarbeiter im Home Office verbringen und wie regelmäßig dies vonstatten gehen wird. Technologien wie Collaboration-Lösungen werden eine wichtige Rolle dabei spielen, die Schwankungen auszugleichen und eine einheitliche Arbeitsstruktur aufrechtzuerhalten.

Hybrides Arbeiten: Welcome to New Work!

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