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ISE 2022

DSS ISE gibt globalen Branchen-Ausblick

Barcelona | Endlich kommen die großen Themen wieder auf den Tisch: auf dem DSS ISE 2022 diskutierte invidis mit führenden Branchenvertretern aktuelle Herausforderungen und Lösungen. Das große Thema der Show und des Jahres: Digital Signage ist business critical.
Florian Rotberg und Stefan Schieker eröffnen DSS ISE 2022 (Foto: invidis)
Florian Rotberg und Stefan Schieker eröffnen DSS ISE 2022 (Foto: invidis)

Der Digital Signage Summit auf der ISE 2022 brachte pandemiebedingt nach zwei Jahren Pause wieder führende Anbieter vor vollem Haus zusammen. Lieferketten-Sorgen, Green Signage, IT-Sicherheit, Konsolidierung und neue Märkte – das sind die großen Themen, mit denen sich die Branche befassen muss. Die Hosts Florian Rotberg und Stefan Schieker von invidis diskutierten mit führenden Digital Signage-Anbietern über die Trends und Herausforderungen der Digital Signage-Branche im Jahr 2022 und darüber hinaus. In ihrer Keynote gaben die invidis-Experten wie gewohnt einen detaillierten Ausblick auf das aktuelle Marktgeschehen mit den wichtigsten Zahlen. In verschiedenen Experten-Panels liegt der Fokus auf spannenden Themen, wie Retail-Konzepten der Zukunft und disruptiven Technologien.

Digital Signage ist business critical

Die DSS-Konferenz startet traditionell mit der Keynote, die das wichtigste des Branchen-Jahres zusammenfasst. Im Markt-Update greifen Florian Rotberg und Stefan Schieker die drängendsten Probleme auf und ordnen aktuelle Trends ein. Wie sich der Markt nach den beiden Corona-Jahren erholt, fasste Stefan Schieker zusammen: „Wirtschaftlich gesehen liegt die Pandemie hinter uns, aber wir sehen noch immer die Auswirkungen.“ Die Nachwirkungen zeigen sich in der Retail-Branche: Das zögerliche Kaufverhalten von Verbrauchern wirkt sich unweigerlich auf die Industrie aus. Dennoch lohnen sich Investitionen in neue Technologien. Digital Signage sei Teil der Lösung, nicht des Problems, sagte Stefan Schieker weiter. Dass Digital Signage essenziell für das Retail-Erlebnis ist, weiß auch Judith Palmés Bosch von Accenture: Die Kunden wollen mehr Digitalisierung. Die Herausforderung dabei sei, bei Investitionen in neue Technologien kundenorientiert und gleichzeitig ökonomisch zu handeln.

Nachhaltigkeit ist nicht verhandelbar

Für Florian Rotberg ist die Sache klar: „Digital Signage ist nicht die grünste Sache, aber wir sollten es so nachhaltig wie möglich machen.“ Das fordern auch die Kunden von ihren Anbietern. Der wichtigste Faktor für die Reduktion des CO2-Fußabdrucks ist laut den invidis-Experten die Senkung des Stromverbrauchs der Geräte. Im Experten-Panel „New Approaches to Digital Signage“ befragte Stefan Schieker Vertreter von namhaften Integratoren nach ihren Strategien zur Umsetzung von Nachhaltigkeit. Für Jonathan Wharrad von Mood Media ist es die Kollaboration mit erfahrenen Partnern. Manlio Romanelli von M-Cube betont, Integratoren müssten mit Hardware-Herstellern zusammenarbeiten, um die Lebensdauer von Geräten zu verlängern. Monika Lindquist von Visual Art sieht Integratoren in der Nachhaltigkeits-Debatte in einer schwierigen Position, da sie immer zwischen den Kunden und den Anbietern stehen. Laut Loek Wermenbol von First Impression muss Green Signage auch für die Integratoren eine Herzensangelegenheit werden, nicht nur als Marketing-Strategie fungieren.

Das Retail-Erlebnis der Zukunft

Für Judith Palmés Bosch von Accenture ist die Erwartungshaltung von B2B-Kunden wie Retailern eindeutig: viel digitaler, hyper-personalisiert und nachhaltig. Die neue Ära des Retail, sagt sie, ist „Online Merge Offline“ (OMO). Insbesondere die Erfassung und Analyse von Daten muss im Store der Zukunft fast in Echtzeit passieren. Nur so kann Digital Signage zielgruppenspezifischer und noch relevanter werden.

ISE 2022: Digital Signage-Highlights mit Rise Live

Technologie, die Konventionen durchbricht

Digitale Experiences bedürfen neuer Technologien und Interaktionen, wenn es nach Ameria, Hypervsn und Intuiface geht. Ob Gestensteuerung, 3D-Signage oder Device- und medienunabhängigen Experienceplattform: Digital Signage ist heute schon viel mehr als nur großformatige Displays.

Viele neue Technologien jenseits von flachen Displays und LED sind nun für Digital Signage verfügbar und reif für den Einsatz in großen Projekten. Die Impulse zur Entwicklung kommen in der Regel aus dem B2C-Markt und müssen für den B2B-Einsatz angepasst werden.

Google ist zurück im Digital Signage-Markt

Im zweiten Anlauf will der Suchmaschinenriese alles richtig machen. Mit Chrome OS bringt Google die bereits in Schulen und Universitäten hundertmillionenfach genutzte Chrome OS Plattform in den Digital Signage und Kiosk-Markt. Chrome OS ist ein äußerst stabiles, sicheres und CPU-ressourcenschonendes Betriebssystem. Anders als bei Android mit seinen Hunderten von unterschiedlichen Varianten ist Chrome OS nur in einer, von Google selbst entwickelten und gepflegten Version verfügbar. Für Digital CMS-Partner ist der Anpassungsaufwand somit übersichtlich.

Chrome OS ist für Google primär keine Hardware-Lösung, sondern ein neues sicheres B2B-Betriebssystem. Zum Launch von Chrome OS für Digital Signage zeigt Google einen eigenen Player auf der ISE, um das Konzept zu präsentieren. Bald werden Hersteller wie HP mit ersten eigenen Mediaplayern auf den Markt kommen. Alternativ kann Chrome OS Flex auch auf älterer Hardware laufen – eine Art Second-Life- und Green-Signage-Ansatz.

Die wirklichen Neuerungen von Google sind „unter der Haube“ zu finden. Chrome OS kommt mit mehr als 600 Device-Management- und Security-Features, die den Betrieb von Chrome OS in großen Digital Signage-Netzwerken sicher und einfach machen sollen. Google verlangt dafür rund 25 Euro jährlich in Form eines Subscription-basierten Services. Ein übersichtlicher Betrag, den Integratoren als Security-as-a-Service ihren Kunden berechnen können.

Raluca Monet von Google stellte auf der DSS ISE besonders die Sicherheit von Chrome OS in den Fokus. Das auf dem Linux-Betriebssystem basierende Chrome OS bietet Sandboxing, automatische Updates, verifiziertes Booten, Datenverschlüsselung und eine vollständige Wiederherstellung des Betriebssystems.

Google ist es besonders wichtig auch mit einer Sorge aufzuräumen: Die von Chrome OS zur Verfügung gestellten Daten kann ausschließlich der Integrator nutzen, Google erhält keinerlei Einblick.