Digital Signage-Installationen in Flucht- und Rettungswegen: Dieses Thema beschäftigt die Branche schon seit langem. Doch nicht nur bei Großinstallationen wie in Flughäfen ist dies ein Thema; auch bei digitalen Systemen in beispielsweise Hausfluren ist die Brandschutzthematik ein zentraler Punkt.
Doch es ist Bewegung in der Sache: Lösungen zum geräteintegrierten Brandschutz, wie die Firma Job sie beispielsweise anbietet, werden von Brandschutzdirektionen mehr und mehr akzeptiert. Das erfuhr auch das Unternehmen Gekartel, das mit seiner digitalen Haustafel die Mieter-Information in Treppenhäusern digitalisieren will.
„Wenn wir die vergangenen acht Monate reflektieren, sind diese – gerade was das Thema Brandschutz angeht – sehr positiv für Gekartel ausgefallen“, resümiert Klaus Schäfer, Geschäftsführer von Gekartel. Viel Veränderung nahm das Unternehmen in diesem Bereich war, seitdem es im November 2021 auf der Best-Tagung, veranstaltet von der Job-Gruppe, über die Brandschutz-Hürden für seine digitale Haustafel berichtete (hier geht es zum invidis-Artikel).
„Das Ziel unseres Vortrags haben wir auf jeden Fall erreicht“, sagt Klaus Schäfer. Das Potenzial des geräteintegrierten Brandschutzes sei nun sowohl auf Anbieter- als auch auf Ämterseite auf dem Radar.
Zudem wurde aus dem Kreis der Tagung unter der Schirmherrschaft des VDS die Arbeitsgruppe Arge gegründet. Hier arbeiten unterschiedliche Interessensgruppen zusammen, um als ersten Schritt ein Positionspapier für das Erstellen einer Norm zum geräteintegrierten Brandschutz zu verfassen. In dieser Gruppe fungiert Gekartel als Sprecher für die Hersteller-Seite. Der Weg zu einer Norm sei noch lang. „Aber die Steine sind ins Rollen gekommen“, betont Klaus Schäfer.
Reif für die Serie
Die Zeit dazwischen nutzte Gekartel auch, um die Haustafeln mit integriertem Brandschutz für die Serienreife vorzubereiten. Wurde auf der Best-Tagung noch ein Proof of Concept vorgestellt, steht jetzt ein Produkt für große Roll-outs zur Verfügung. „Für die Herstellung in Serie fehlten ein paar Kleinigkeiten, die aber gemacht werden müssen“, erläutert Klaus Schäfer. Schließlich sei auch hier die gewohnte Gekartel-Qualität sicherzustellen. Neben ein paar baulichen Veränderungen, die zusätzlich dokumentiert und CE zertifiziert werden mussten, mussten auch die Branddirektionen auf die Neuerungen eingestellt werden.
Die Gerätevariante ohne integrierten Brandschutz bleibt ebenfalls mit Portfolio von Gekartel. „Es gibt regionale Gutachter, bei denen das Brandlastgutachten reicht“, erklärt der Geschäftsführer.
Dass jedoch das Modell mit geräteintegriertem Brandschutz neue Türen öffnen wird, ist schon jetzt klar: Neben zahlreichen Anfragen konnte Gekartel bereits Bestandskunden beliefern, die regelrecht auf die Tablets mit geräteintegriertem Brandschutz gewartet haben – unter anderem die Wohn- und Baugesellschaft gewobau in Rüsselsheim. Alle Genossenschaften wollen die digitale Haustafel flächendeckend für die Kommunikation mit ihren Mietern zu nutzen.
Ein hohes Potenzial
Dabei bestätigten Sachverständige der gewobau, dass die Informationssysteme mit geräteintegrierter Selbstlöscheinrichtung sämtliche brandschutzrelevanten Kriterien für den Betrieb im Bereich von Flucht- und Rettungswegen erfüllen. Überrascht war Gekartel dabei von der Schnelligkeit der Entscheidung – Monate, die zuvor üblich waren, verkürzten sich auf Wochen. Hierfür spielte der geräteintegrierte Brandschutz eine entscheidende Rolle.
Diese Art von Aufträgen sind für Gekartel das ideale Mittel, um die digitale Haustafel mit integriertem Brandschutz verstärkt im Markt zu platzieren. In Summe handelt es sich bei den Projekten um mehrere hundert Hauseingänge für rund 6.500 Wohnungen. „Das Potenzial ist sehr hoch“, bekräftigt Klaus Schäfer. „Das Thema geht jetzt erst richtig los.“ Wie schnell, hängt davon ab, wie gut der Arbeitskreis und die Industrie gesamt mit der Norm vorankommen. Doch Klaus Schäfer ist vom Nutzen seiner Lösung überzeugt: „Die Haustafel bringt nicht nur Digitalisierungsmehrwert mit, sondern mittlerweile auch einen Brandschutzmehrwert.“ Er geht davon aus, dass die Medientechnik mit geräteintegriertem Brandschutz in den nächsten Jahren zum Standard in Flucht- und Rettungswegen wird.