China

Hot-Pot nach dem Hotspot

Die chinesische Hot-Pot-Kette Haidilao will mit einem neuen Restaurantkonzept nach Corona wieder Gäste anlocken – unter anderem mit einer interaktiven LED-Außenwand, Maniküre und Dinner-for-One-Kabinen.
Hot-Pot-Dining auf schick gemacht - die neue Haidilao-Filiale in Shenzhen (Foto: Vincent Wu)
Hot-Pot-Dining auf schick gemacht – die neue Haidilao-Filiale in Shenzhen (Foto: Vincent Wu)

Chinas größte Hot-Pot-Restaurantkette Haidilao sucht nach Wegen, wieder auf den Wachstumskurs zu kommen. Dass der Konzern mit seinem Meal-Sharing-Konzept unter der dem Zero-Covid-Kurs leidet, leuchtet ein: In großen Suppentöpfen auf der Tischmitte bereiten Gäste ihr eigenes Fleisch und Gemüse zu – nicht gerade Infektionsschutz-konform. Jetzt rüstet Haidilao um: Hot-Pot-Kabinen „for one“ und Maniküre-Behandlungen sind Teil des neuen Restaurantkonzepts.

Mehr als 60 Prozent sollen die in Hongkong notierten Aktien des Unternehmens laut eines Berichts der Financial Times eingebrochen sein. In Shenzhen eröffnete Haidilao nun eine Filiale, das eine breite Zielgruppe ins Restaurant bringen soll. Das Konzept, das die Vermilion Zhou Design Group entwarf, beinhaltet verschiedene Bereiche für unterschiedliche Konstellationen und Gäste. Es gibt unter anderem einen eigenen Bereich für stillende Mütter und Hot-Pot-Kabinen für Einzelpersonen. Außerdem soll ein Maniküre-Tresen am Eingang Gäste ins Restaurant ziehen und während des Wartens unterhalten.

Was Digital Signage angeht, setzt Haidilao auf interaktive LED-Screens. Eine Video-Wand auf der Fassade soll auf Bewegungen der Passanten reagieren. Drinnen zeigen LED-Bänder – auch als interaktiv gelabelt – Informationen an. Farblich schwenkte man von rot und schwarz auf gedeckte Blau- und Grüntöne um. Statt Fast-Food-Feeling will man eine „natürliche, frische und gesunde“ Atmosphäre schaffen.

invidis Kommentar

Ein in sich geschlossenes Dining-Erlebnis soll die neue Haidilao-Location bieten. Wie eine Maniküre das Essens-Erlebnis abrunden soll, bleibt fragwürdig. Man merkt, dass Haidilao keine Zielgruppe ausschließen wollte. Optisch wirken die Esskabinen jedoch eher wie Zugabteile, mit Kochstelle in der Tischmitte. Sogar Nummern besitzen die einzelnen Kabinen. Ob es sich lohnt, derart Fantasie beim Restaurant-Design walten zu lassen, wird sich zeigen. Vorausgesetzt der nächste Lockdown bleibt aus.