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Dirty Displays

Wenn nur noch Abdecken hilft

Ein Hackerangriff brachte Erwachsenen-Content, der nicht abgeschaltet werden konnte: Der Zwischenfall auf einem Infodisplay der Wuppertaler Schwebebahn zeigt, wie wichtig IT-Security und eine ständige Kontrolle über digitale Displays ist.
Unter anderem berichtete der WDR über den Hackerangriff. (Foto: Screenshot der WDR-Seite)
Unter anderem berichtete der WDR über den Hackerangriff. (Foto: Screenshot der WDR-Seite)

Am Sonntag wurden an der Haltestelle Oberbarmen der Wuppertaler Schwebebahn auf einem digitalen Displays pornografische Inhalte gezeigt. Offenbar wurde das Digital Signage-System von Fremden gehackt. Die Info-Screens, die von einem externen Dienstleister betreut werden, konnten nicht sofort abgeschaltet werden; Mitarbeiter der Wuppertaler Stadtwerke behalfen sich zunächst mit Folie und Klebeband, wie unter anderem die Bild-Zeitung und der WDR berichtete.

Bei den betroffenen Displays handelt es sich nicht um die DooH-Installationen der Schwebebahn, die von Ströer betrieben werden. Auf den entsprechenden Screens, welche die Stadtwerke direkt betreuen, sind Informationen zum Betriebsablauf und Eigenwerbung zu sehen.

Mittlerweile bestätigten die Stadtwerke, dass es sich um einen „unbefugten Zugriff“ gehandelt habe. Bis zur Klärung des Sachverhalts bleiben die Displays erst einmal ausgeschaltet.

Update 02.08.22: Nach Recherchen des WDR hat es sich nicht einmal um einen klassischen Hackerangriff gehandelt: Stattdessen konnte man auf den Monitoren einen Browser und dann eine beliebige Internetseite öffnen.

invidis Kommentar

Obwohl es sich bei den Displays nicht um kritische Infrastruktur handelte, zeigt das Beispiel, wie wichtig Sicherheits-Infrastrukturen für Digital Signage-Anlagen sind – nicht nur um Hackerangriffe zu verhindern, sondern auch im Falle eines erfolgreichen Angriffs schnell auf sie zu reagieren. In einer digitalisierten Umgebung zu Abdeckfolie greifen zu müssen, ist ein No-Go.