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Transparente Displays

Die Anwendungen

Vom Museum über Arztpraxen bis zum öffentlichen Verkehr: Auch wenn sich transparente Displays in Europa noch nicht durchgesetzt haben, sind die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig. Ein Fachbeitrag von Rudolf Sosnowsky, Hy-Line – Teil 3.
T-OLED im Museum (Foto: LG)
T-OLED im Museum (Foto: LG)

Transparente Displays haben sich in Europa im Gegensatz zu Asien noch nicht auf breiter Linie durchgesetzt. Ideen für Anwendungen gibt es bereits:

• Funktions-Scheiben: Trennscheiben zur Wahrung des hygienischen Abstands (Behörde, Hotel, Auskunftsschalter, Taxi), Trennscheiben von Besprechungsräumen mit steuerbarer Transparenz (für Vertraulichkeit), Abschattung (zum Beispiel Dachfenster)

Augmented Reality: zum Beispiel an der Maschine zur Visualisierung von Problemen, oder im Nutzfahrzeug

Frontseiten: von Verkaufsautomaten und Tiefkühlschränken für Durchsicht auf das Produkt und gleichzeitige Darstellung von Informationen dazu

• Vitrinen: mit Erläuterung der Exponate, zum Beispiel Luxusgüter oder Museen

• Infotainment: bei Produktpräsentationen, zum Beispiel Fahrzeug-Showroom

• Verkehr: Informationen an Haltestellen von Bus und Bahn: Fahrplan und Lageplan; Fahrpläne und Werbung in Fahrzeugen des öffentlichen Personenverkehrs

• Gebäudetechnik: Aufzüge mit Glasfronten, Flanken von Rolltreppen, Fensterfronten, transparente Türen

• Digital Signage: Schaufenster von Schnellrestaurants, Einkaufszentren

• Sicherheit: Lenkung von Personenströmen, wo eine Durchsicht gewährleistet sein muss

Anmerkung

Dieser Fachbeitrag ist Teil einer Serie über transparente Displays. Lesen Sie auch Teil 1 und Teil 2 auf invidis.de.

Transparente Displays: Die Technologien

Dem Design der Inhalte ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Farbe „Schwarz“ existiert nicht – dort ist das Display einfach transparent und zeigt den Hintergrund. Um die Transparenz zur Geltung zu bringen, muss der dargestellte Inhalt eher aus schlanken Linien als aus großen Flächen bestehen. Die folgenden Abbildungen zeigen typische Installationen.

Abbildung 1 zeigt die Anwendung eines transparenten OLEDs in einem Museum. Das Objekt ist vor einem neutralen Hintergrund präsentiert und beleuchtet. Das OLED ist davor aufgebaut und dient als Frontscheibe einer Vitrine als Schutz. Gleichzeitig stellt es zusätzliche Informationen zum Exponat dar, die interaktiv über einen Touchscreen gesteuert werden können.

Abbildung 1: T-OLED im Museum (Foto: LG)
Abbildung 1: T-OLED im Museum (Foto: LG)

Abbildung 2 zeigt ein transparentes LED-Modul als Fensterdekoration eines Restaurants. Einzelne Module sind so aneinandergereiht, dass sie die Zwischenräume zwischen den Fenstersprossen ausfüllen. Die Helligkeit der LEDs ist hoch, so dass sie trotz hohem Abstand das helle Innere des Ladens überstrahlen. In Abhängigkeit von der Tageszeit können verschiedenen Inhalte angezeigt werden.

Abbildung 2: TLM-Café (Foto: Inotouch)
Abbildung 2: TLM als Fensterdekoration im Café (Foto: Inotouch)

Abbildung 3 zeigt den Einsatz eines transparenten TFTs in Sharp-Technologie als Trennscheibe zwischen Kunden und Verkäufer beziehungsweise dem Empfang. Hier ist das Display auf undurchsichtig geschaltet.

Abbildung 3: Empfang in einer Praxis (Foto: Adobestock)
Abbildung 3: Empfang in einer Praxis (Foto: Adobestock)

Zusammenfassung

Displays beeindrucken mit ihrer Leuchtkraft, hohen Auflösung und brillanten Farben. Man kann jedoch nicht durch sie hindurchsehen. Dies ermöglichen transparente Displays: Sie erlauben den Durchblick auf das dahinter Liegende. Unterschiedliche Technologien verfolgen verschiedene Ziele: TFT als Lichtventil funktioniert am besten vor einer hell beleuchteten Lichtbox, in der Produkte präsentiert werden; das transparente OLED brilliert mit gleichzeitig sehr guter Transparenz und Emission von Licht durch die OLED-Pixel; die Multicolour-LEDs des transparenten LED-Moduls sind hell und auch aus großer Entfernung gut ablesbar.

So unterschiedlich wie die Technologien sind auch die Anwendungsfälle: Schaufenster zur Warenpräsentation, Fronten von Aufzügen oder Fenster in der Gebäudetechnik, „Augmented Reality“ an der Maschine oder Sicherheit durch Durch-Sicht im öffentlichen Bereich. Während in Asien solche Displays allgegenwärtig sind, gibt es in Europa noch viele Möglichkeiten, diese Technologie einzusetzen.

Über den Autor

Rudolf Sosnowsky  ist Leiter Technik bei Hy-Line Computer Components. Das Unternehmen ist als Mitglied der Hy-Line-Gruppe Spezialist für komplette Systemlösungen im Bereich Display- und Touchtechnologie sowie Embedded Computing auf Chip- und Boardebene. Zum anderen liefert Hy-Line Computer Components Lösungen für das Management und die Übertragung von Highspeed-Signalen wie DVI, HDMI, Displayport, USB, LVDS und V-by-One.

Rudolf Sosnowsky (Foto: HY-LINE)
Rudolf Sosnowsky (Foto: HY-LINE)

Transparente Displays: Die Basics

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