Die Schweiz hat ein neues Format in der TV-Werbung: Replay Ads für das zeitversetzte Fernsehen, das sogenannte Catch-up TV das immer mehr Bedeutung erlangt. Die Replay Ads entstanden im Rahmen einer Branchenvereinbarung zwischen TV-Sendern, Verbreitern und Werbevermarktern.
Mit der Lancierung der neuen hybriden TV-Forschung durch Mediapulse im Juli 2022 wurden zudem die forschungstechnischen Grundlagen geschaffen, um auch die zeitversetzte TV-Nutzung zu messen und so in Zukunft die Replay Ads als Teil der offiziellen Schweizer TV-Währung zu etablieren.
Goldbach bietet drei Formate
Wie Goldbach Media Switzerland berichtet, können Werbetreibende nun auch im zeitversetzten TV, dem sogenannten Catch-up TV, Werbung schalten. Damit besteht erstmals die Möglichkeit, auch gezielt das TV-Publikum zu erreichen, das Sendungen und Programme nicht live konsumiert. Laut der Website 20minutes.ch und dem Fachportal persoenlich.com beteiligen sich fast alle deutschsprachigen Sender in der Schweiz an der Vereinbarung.
Einer der ersten Vermarkter, die die neue Werbeform anbieten, ist Goldbach Media Switzerland. Hier werden die ersten Replay-Ads-Kampagnen ab dem 4. Oktober 2022 ausgestrahlt.
Alex Duphorn, CEO Goldbach Media (Switzerland) sieht darin die Möglichkeit, eine neue, attraktive Zielgruppe und damit zusätzliche Reichweiten für TV-Kampagnen zu erschließen: „Die ersten Anfragen seitens Werbeauftraggeber*innen sowie die Ergebnisse unserer kürzlich durchgeführten Akzeptanzstudie stimmen uns zuversichtlich, dass die neue Werbeform im ganzen Markt gut ankommt.”
Bei den Replay Ads bietet Goldbach drei Optionen an, passend zur jeweiligen Nutzungssituation beziehungsweise Zuschaueraktion: Start Ad, Pause Ad oder Fast Forward. Start Ad ist ein kurzer Werbespot beim Starten, während die Pause Ad ein statisches Display Ad beim Pausieren liefert. Bei Fast Forward erscheint ein Werbespot beim Spulen. Aufgrund der relativ kurzen Dauer der Werbeeinblendung sollen die Replay Ads jeweils von einer exklusiven Platzierung profitieren.
Finanzierung durch „Zwangswerbung“
Das Angebot des zeitversetzten Fernsehens soll durch die neuen Formate finanziert werden. In den Schweizer Medien erhielt die Nachricht ein gemischtes Echo. Viele bedauerten das Ende des werbefreien Catch-up TV in der Schweiz. Persoenlich.com sprach von einer „Zwangswerbung“.