ProAV-Experience

60 Minuten alleine mit Mozart

Das Leben eines der berühmtesten Österreichers überhaupt in AV: "Mythos Mozart" heißt eine neue immersive Installation, die Mozarts Kompositionen mit Wandbildern über Epson-Projektoren untermalt. Sie befindet sich im Zentrum von Wien.
AV-Installation "Mythos Mozart" in Wien (Foto: Epson)
AV-Installation „Mythos Mozart“ in Wien (Foto: Epson)

Mitten in Wien, wo Wolfgang Amadeus Mozart 1791 starb, eröffnete im September 2022 ihm zu Ehren eine immersive Erlebnis-Attraktion: Die Installation „Mythos Mozart“ schafft auf 1.500 Quadratmetern eine multimediale Begegnung mit dem Komponisten. Im Untergeschoss des Kaufhauses Steffl soll diese interaktive Erlebniswelt Besuchern eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit Mozarts Werk eröffnen. Artistic Director Christopher Widauer holte für das Projekt den Medienkünstler Refik Anadol an Bord. Die Wahl der Technik fiel auf Hochleistungsprojektoren von Epson.

Eine Stunde pure Experience

Auf dem etwa 60-Minuten dauernden Rundgang gibt es keine Infotafeln und keinen Tourguide: Bei Mythos Mozart soll es nicht um Fakten gehen, sondern um Emotionen. Als Besucher geht man durch fünf unterschiedlich gestaltete Räume, die verschiedenen Aspekten von Mozarts Leben und seiner Musik gewidmet sind. In jeder Themenwelt ertönt eine andere Komposition, optisch ergänzt durch physische Requisiten und Projektionen – wie ein 360-Grad-Panorama der Stadt Wien sowie ein animierter Ballonflug.

Epson-Projektoren der Profi-Klasse

Der Projektverantwortliche Christopher Widauer hatte zuvor unter anderem schon bei der digitalen Entwicklung an der Wiener Staatsoper mitgewirkt. Er erläutert, was insbesondere bei der Technik ausschlaggebend war: „In dieser Professionalitätsklasse spielen für uns Preise keine große Rolle mehr und sind daher kaum ausschlaggebend. Wir haben vielmehr zuerst die Entscheidung getroffen, künstlerisch mit dem New-Media-Artist Refik Anadol zu arbeiten.“ Der türkisch-stämmige Künstler, der für seine KI-gestützten AV-Installationen bekannt ist, hatte auch für vorherige Projekte schon mit Epson-Projektoren gearbeitet. Für „Mythos Mozart“ kam das Modell EB-PU2220B zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen 3LCD-Projektor der Serie EB-PU2200, die hohe Leistung in ein kompaktes Design verpackt. Die Modelle kommen mit einer Helligkeit von bis zu 20.000 Lumen.

Der 3LCD-Projektor Epson EB-PU2220B (Foto: Epson)
Der 3LCD-Projektor Epson EB-PU2220B (Foto: Epson)

Herausforderung Raum

Nachdem die Covid-Pandemie den Start des Projektes verzögert hatte, begann der Umbau des Steffl-Tiefgeschosses im Dezember 2021. Im darauffolgenden August montierte PKE Electronics aus Wien die Projektoren. Nachdem das Team die installierten Geräte auf den Content abstimmte und weitere Feinjustierungen vornahm, war die Anlage Ende August spielfertig.

Eine Herausforderung für das Medienkonzept stellten die beengten räumlichen Verhältnisse im Untergeschoss des Kaufhauses dar. „Zum einen haben wir flächenmäßig kleine Räume mit jeweils etwa hundert Quadratmetern für 30 bis 35 Personen, und zum anderen eine niedrige Raumhöhe von knapp über drei Metern, und der optische Ausgang eines Projektors liegt nochmals deutlich darunter“, beschreibt Christopher Widauer das Problem. Die Frage war, wie man auf sämtliche Seitenwände eines Raumes, von 2,70 Metern Höhe bis zum Boden hin, so projizieren kann, dass trotzdem praktisch kein Besucher einen Schatten wirft.

Am wichtigsten für „Mythos Mozart“ waren deshalb Objektive, die das Bild um 180 Grad umlenken. Ähnlich einem Periskop befinden sie sich auf dem optischen Ausgang des Projektors. Im letzten Raum bespielen beispielsweise sechs dieser Spiegelprojektoren an der Wand installiert den Boden, ohne dass sich Schatten abzeichnen.

Ähnlich wichtig war ein nahtloser Übergang der projizierten Bilder. „Beim Justieren an den Projektoren geht es um Millimeter, denn auf der Projektionsfläche haben wir beim Softedge-Blending eine maximale Toleranz von drei bis vier Millimetern, ansonsten wirkt der Übergang unscharf“, erklärt Christopher Widauer.

Durch diese schattenfreien Boden- und Wandprojektionen, bei denen sich einzelne Bilder zu einem Ganzen zusammenfügen, erhalten die Räume den immersiven Effekt. Der Besucher hat das Gefühl, selbst Teil der Installation zu sein und in Mozarts Welt einzutauchen.