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invidis Technologie-Analyse

Zeit für neue CMS-Software

Die Architektur von Digital Signage-Software muss sich den Anforderungen einer DSXP, einer Digital Signage Experience Platform anpassen, um zukunftsfähig zu bleiben.
"Die wahren Digital Signage-Umwälzungen finden bei der Software statt." - invidis-Experte Stefan Schieker (Foto: invidis)
„Die wahren Digital Signage-Umwälzungen finden bei der Software statt.“ – invidis-Experte Stefan Schieker (Foto: invidis)

Der Fortschritt der Digital Signage-Technologie wird gern an den exponierten Teilen gemessen: den Displays und Videowänden. Waren hier im vergangenen Jahr keine revolutionären Neuerungen zu sehen, finden die wahren Umwälzungen hinter den Kulissen, bei der Software, statt.

Die tektonischen Software-Verschiebungen geschehen unter der Oberfläche, werden aber die gesamte Digital Signage-Welt nachhaltig verändern. Der Weg führt von einer reinen Digital Signage-Siloanwendung (DS) hin zu einer integrierten Digital Signage Experience Platform (DSXP). Deren Basis sind vernetzte, skalierbare und hochautomatisierte Lösungen.

Traditionelle DS-Software reicht nicht mehr

Das hat umfassende Konsequenzen für die Struktur der verwendeten Software. Für die Digital Signage-Anwendungen von morgen werden ein einfaches DS-CMS und eine Playout-Software nicht mehr ausreichen.

Die meisten Entwickler stellt das vor ein Problem: Viele der bestehenden Software-Plattformen stammen aus der Welt des traditionellen Digital Signage, mit Playlists und einmaligen On-Premise-Lizenzen. Diese werden aber nicht mehr in die DSXP-Welt passen – und damit den Anschluss an moderne Digital Signage-Entwicklungen verlieren.

Drei Wege

Daher ist die große Frage: Wie kommt man von der traditionellen DS-Welt in die DSXP-Welt? Grob gesagt gibt es drei Möglichkeiten:

1. Erste Möglichkeit: Man bleibt in der klassischen DS-Welt und bei seinem ursprünglichen Geschäftsmodell. Somit vermeidet man eventuelle schmerzhafte Transformationen, muss aber – im besten Fall – mit Preisdruck leben, da geringe Kosten das einzige Herausstellungsmerkmal sind, mit dem man aufwarten kann. Wenn die Konkurrenz allerdings dieselbe Idee hat, sitzt man in der abwärts führenden Preisspirale.

2. Zweite Möglichkeit: Man versucht, die bestehende Software zukunftsfähig zu machen, indem man punktuelle Verbesserungen durchführt. Dies mag für viele als ein vernünftiger – und von den benötigten Ressourcen der einzig machbare – Weg scheinen. Doch er bekämpft nur vorübergehende Symptome, nicht die Ursache. Das eigentliche Problem wird vertagt, und in der Zeit, bis ein echter Umbruch ansteht, könnte der Wettbewerb die entscheidenden Änderungen schon lange durchgeführt haben.

3. Mittel- bis langfristig ist die dritte Möglichkeit die einzig richtige: Man geht an die grundsätzliche Architektur und entwickelt von der Pike auf eine neue Software. Der Aufwand ist enorm; aber nur so lässt sich das System an die zukünftigen Anforderungen anpassen und gleichzeitig in einen stabilen, ausbaufähigen Rahmen setzen.

Ja, dieser Weg ist steinig. Aber er ist alternativlos. Bei der Umsetzung einer solchen Neuauflage geht es weniger um neue Features, was die Software dem Nutzer bietet. Hier geht es um den Kern, um architektonische Fragen wie API, internationale Skalierbarkeit, Netzwerkmanagement, Content Distribution und Zertifizierungen der IT-Security.

Weiterführende Analysen im invidis Jahrbuch

Welche Anforderungen die Digital Signage-Software von morgen erfüllen muss, beschreibt invidis-Analyst Stefan Schieker in einem ausführlichen Artikel im invidis Jahrbuch 2022 (Seite 96 bis 99). Laden Sie sich in unserer Download-Sektion das invidis Jahrbuch kostenlos herunter.