AWS-Studie

Wirtschaftsmacht Schweizer Außenwerbung

Wie groß ist der volkswirtschaftliche Beitrag der OoH-Branche? Und wie hoch ist ihr Energieverbrauch? Diese Zahlen sind jetzt erstmals für die Schweiz verfügbar – durch eine Studie des AWS.

Die fünf größten Außenwerber der Schweiz generierten 2022 eine direkte Wertschöpfung von 397 Mio. Franken. DooH erwirtschaftet davon 21 Prozent, obwohl der Anteil digitaler Werbeträger nur sechs Prozent ausmacht. Insgesamt hat Out-of-Home damit einen Anteil von 7 Prozent am Schweizer Werbemarkt. Das ergab die erste Schweizer Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von Außenwerbung. Der Verband AWS (Aussenwerbung Schweiz) ließ sie von PWC durchführen. Befragt wurden die Unternehmen Clear Channel Schweiz, Neo Advertising, APG|SGA, Horizon und Livesystems, die mit insgesamt 82.500 Werbeträgern 94 Prozent der Industrie abdecken. Die Daten wurden anschließend auf die gesamte Industrie hochgerechnet.

Verhältnis: Umsatz analoger und digitaler Außenwerbung (Foto: AWS)
Verhältnis: Umsatz analoger und digitaler Außenwerbung (Foto: AWS)

227 Mio. Konzessionen und Mieten

Neben der direkten Wertschöpfung erwirtschaftete die OoH-Branche indirekt 304 Mio. Franken – hauptsächlich durch Konzessionen und Mieten. Davon flossen 152 Mio. Franken an öffentlich-rechtliche Eigentümer. Zusätzlich brachte die Industrie dem Bund, den Kantonen und den Gemeinden Steuereinnahmen von 7 Mio. Franken. Bezieht man zusätzlich Löhne und Sozialabgaben für die 779 Beschäftigten der Branche mit ein, fließen für jeden Franken, den die Außenwerbung erwirtschaftet, 0,6 Franken zurück in die öffentliche Hand.

Mehr als die Hälfte der Kunden sind KMUs

Out-of-Home ist wichtig für die lokale Wirtschaft: 63 Prozent der Werbetreibenden waren KMUs sowie Organisationen mit weniger als 10.000 Franken jährlichen Ausgaben für Außenwerbung. Sie brachten der Branche einen Bruttoumsatz von 37 Mio. Franken. Gemeinwohlorientierte Organisationen gaben insgesamt 69 Mio. Franken für Außenwerbung aus. Die Außenwerber gewährten dabei einen Rabatt von 30 Mio. Franken für Kulturangebote, Wohltätigkeit, Wahlen und Abstimmungen, Notfall- und Krisenkommunikation sowie Aufklärungskampagnen.

Bruttoumsatz mit KMUs und gemeinwohlorientierten Organisationen (Foto: AWS)
Bruttoumsatz mit KMUs und gemeinwohlorientierten Organisationen (Foto: AWS)

0,3 Prozent Anteil am Stromverbrauch der Rechenzentren

Der Großteil der Schweizer OoH-Flächen ist nach wie vor analog und unbeleuchtet. Digitale Medien machen 6 Prozent aus, analog beleuchtete 12 Prozent. Diese verbrauchten insgesamt 6 GWh Strom; weitere 5 GWh verbrauchten die Anbieter intern. Fast drei Viertel kamen aus nachhaltiger Stromerzeugung. Als Vergleichseinheit nannte die Studie den Stromverbrauch aller Schweizer Rechenzentren von 2019: 2.1 TWh. Daran hat die OoH-Branche einen Anteil an 0,3 Prozent.

Das Medium mit dem meisten Stromverbrauch sind mit Abstand die digitalen Outdoor-Werbeträgern. Aufgrund der höheren Helligkeit verbrauchen sie mit 1.719 kWh mehr als doppelt so viel wie Indoor-Screens. In der Schweiz machen die Outdoor-Screens 2 Prozent aller OoH-Flächen aus. In Deutschland sind es im Vergleich nur 1 Prozent.

Stromverbrauch der OoH-Medien im Vergleich (Foto: AWS)
Stromverbrauch der OoH-Medien im Vergleich (Foto: AWS)