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ISE 2023

Die Top-Trends am LED-Markt

LED ist nach wie vor der Wachstumsmarkt schlechthin - in vier Jahren soll laut Futuresource schon jede vierte ProAV/Digital Signage Installation auf LED basieren. Die Pixelpitches werden feiner, die Preise wettbewerbsfähiger, die Installation einfacher. Hier sind die großen Trends, die den Markt bewegen. 
LG Magnit - 8K-LED-Wand bei LG auf der ISE 2023 in Halle 3 (Foto: invidis)
LG Magnit – 8K-LED-Wand bei LG auf der ISE 2023 in Halle 3 (Foto: invidis)

LED ist im Mainstream angekommen – wenn sich ein Fazit aus der ISE 2023 ziehen lässt, dann dieses. Zumindest im Hinblick auf die Display-Entwicklungen. Fast jeder Anbieter zeigt mittlerweile seine eigene Lösungen. Auch Unternehmen wie Viewsonic und Clevertouch, deren Portfolio bisher rein aus LCD bestand, arbeiten mit chinesischen Herstellern zusammen, um die Produktlücke zu schließen. Beide Unternehmen präsentierten in Barcelona erstmals eine All-in-One-LED-Wand.

Langsam Richtung Massenmarkt

Sony hingegen, das mit seiner Crystal-Technologie als Erfinder von MicroLED gilt, zeigte erstmals kostengünstige, auf MiniLED basierende Produktlinien: die BH- und die CH-Serie. Allgemein lässt sich beobachten, dass sich der Wettbewerb hin zu kleineren Pixelpitches verschiebt. LED ist kein Nischenprodukt mehr, sondern ist zunehmend eine LCD-Alternative für immer mehr Anwendungen. Große Anbieter wie Sharp/NEC behandeln LED schon wie jede andere Visual-Solutions-Technologie und nicht mehr als separate Organisation – so fest verankert ist die Technologie im Portfolio.

„Alle wollen LED live erleben“

Das Rieseninteresse an LED spürte auch der chinesische Anbieter Infiled während der ISE. In seiner denkmalgeschützten Europazentrale in der Innenstadt von Barcelona betreibt der Hersteller auch einen riesigen LED-Showroom, zu dessen Besichtigung Infiled  in der Messewoche Partner und Kunden einlud. Die Veranstaltungen parallel zur ISE waren die gesamte Woche komplett ausgebucht.

Installation immer schneller und einfacher

Eine der Hürden für flächendeckende Rollouts war lange die aufwendige Installation. Ansätze, diesen Prozess zu vereinfachen, waren ein Riesenthema auf der ISE 2023. Die All-in-One-Lösungen zielen genau darauf ab: Sie verwenden größere Module, zunehmend im Display-bekannten 16:9 Seitenverhältnis. Je nach Größe hängt man drei oder vier davon an eine Wandhalterung. Zwei Stunden Aufbau bei vier Händen scheint der neue Maßstab zu sein, wie zum Beispiel bei der All-in-One-Version IAB von Samsung The Wall. Nicht nur für Indoor, sondern auch für Outdoor gibt es mittlerweile All-in-One-Lösungen. So stellte Samsung auf der ISE seine neue XHB-Serie vor.

Die neue Outdoor-LED-Serie XHB von Samsung auf der ISE 2023 (Foto: Samsung)
Die neue Outdoor-LED-Serie XHB von Samsung auf der ISE 2023 (Foto: Samsung)

Anbieter wie Samsung vergrößerten ihre Module zudem auf 55 Zoll – ein Maß, das auch bei LCD am beliebtesten ist. Bestehende Displays lassen sich dadurch einfach mit LED ersetzen. 16:9 ist bereits zum Standardformat für Module geworden; quadratische oder 4:3-Module werden zunehmend abgelöst.

Die richtige Software für einfache Installation

Samsung lüftete auf seinem Stand einen ersten Blick auf seine Cloud-Signage-Plattform, die die Installation weiter vereinfachen soll. Über das Smartphone lässt sich The Wall damit kalibrieren, einrichten und warten. Bisher ging das nur über die Benutzeroberfäche am Monitor.

Fein – feiner – 0,4

Immer wichtiger wird die Detailfeinheit. Bei Ledman und Unilumin waren erste Prototypen mit einem Pixelabstand von 0,4 Millimetern zu sehen. Alles darunter wäre für das menschliche Auge nicht mehr wahrzunehmen. Bei Samsung The Wall und LG Magnit bewegt sich die feinste Variante um die 0,68 Millimeter. Ein Trend an der ISE 2023 waren zudem 8K-fähige Modelle. Vergangenes Jahr hatte Unilumin hier mit einer riesigen 8K-Wand vorgelegt. Dieses Jahr waren die visuell beindruckenden Wände bei vielen Herstellern zu sehen.

Der Prototyp einer 0,4-Millimeter-LED von Unilumin (Foto: invidis)
Der Prototyp einer 0,4-Millimeter-LED von Unilumin (Foto: invidis)

COB, der neue Indoor-Standard

Nahezu im Mainstream angekommen ist mittlerweile die Chip-on-Board (COB)-Technologie, die im Indoor-Bereich das gröbere aber auch viel günstigere SMD ablöst. Die Vorteile sind mittlerweile bekannt – günstigere Produktion und höhere Widerstandsfähigkeit, um nur einige zu nennen. Beim chinesischen Fertiger BOE war auch ein erster COG-Prototyp (Chip on Glass) zu sehen, bei der die LEDs direkt auf Glas anstelle eines Substrats aufgebracht werden.

Der Prototyp einer LED-Wand mit Chip-on-Glass-Technologie bei BOE auf der ISE 2023 (Foto: invidis)
Der Prototyp einer LED-Wand mit Chip-on-Glass-Technologie bei BOE auf der ISE 2023 (Foto: invidis)

Mega-Trend: Virtual Production

Oft stoßen einzelne Unternehmen auf der ISE ein Trendthema an, das dann im Folgejahr überall zu sehen ist. LED für Virtual-Production-Bühnen war definitiv eines davon dieses Jahr. Die Anbieter Infiled und Absen bauten letztes Jahr schon ihre Studiolösungen auf. LG und Sony zogen nach. Während LG eine große virtuelle Bühne mit Wand, Boden und Decken aufbaute, war bei Sony eine kleine Variante für die Werbefilm-Produktion zu sehen. Viele der Hersteller führen mittlerweile eine eigene LED-Serie, speziell für Virtual-Production-Studios.

Die Top Display-Innovationen der ISE

Auch abseits vom LED-Markt, tauchten auf der ISE Display-Innovationen auf. invidis berichtete über die Neuheiten mit dem größten Potenzial.

ISE 2023: Top Display-Innovationen der ISE

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