Der spanische Digital Signage-Software-Anbieter Deneva ist bereits seit 30 Jahren im Markt aktiv und gilt trotzdem noch als Hidden Champion in der Branche. Mit einer installierten Basis von 45.000 Endpoints spielt Deneva bereits im höheren europäischen Mittelfeld mit. Die Kundenliste liest sich wie die Champions League – Inditex, BBVA Mexico, die spanische Bahngesellschaft ADIF und viele Metros weltweit.
Zuhause ist Icon Multimedia – die Mutter von Deneva – mitten in der spanischen Provinz. Palencia liegt weit weg vom Glitz und Glamour der Metropolen Madrid oder Barcelona. Hier zählt Leistung – und davon bietet Deneva einiges. Bis heute wird das Software-Unternehmen von den drei Gründern geführt. Angefangen hatte alles mit der Entwicklung von Arcade-Game-Softwarelösungen auf der Commodore-Amiga-Plattform und einer Text-Insertion-Software für Broadcast.
Von Broadcast zur Eisenbahn
Die Arcade-Gaming-Lösung wurde nie fertiggestellt, da die Broadcast-Lösung bereits ihre Nische gefunden hatte. Anfang der 90er Jahre sendeten in Spanien hunderte von lokalen TV-Stationen – alle mit großem Bedarf für Text-Insertion. Die Geschäfte liefen gut, bis Anfang der 2000er eine Ausschreibung von ADIF ins Haus flatterte. Die staatliche spanische Eisenbahngesellschaft war auf der Suche nach einer Multimedia-Software für die 750 Kilometer lange Schnellfahrtstrecke Madrid-Barcelona.
Die Vorgaben waren herausfordernd: die Digital Signage-Software sollte direkt an Real-Time-System der Bahn angeschlossen werden, um Ankunftszeiten der Züge zu berechnen, gegebenenfalls Verspätungen anzuzeigen, Gleisbelegungen zu visualisieren und Lautsprecheransagen abzuspielen. Deneva setzte damals schon auf ein HTML4-basiertes System und konnte im Praxistest überzeugen.
Metro-Signage in Amerika
Bis heute ist Deneva der Spezialist für Digital Signage im Bahnverkehr und als einer der wenigen Anbieter zertifiziert für die Anbindung an die großen Traffic Control Center des Bahnverkehrs von Siemens, Thales und Alstom. Fast das ganze spanische Eisenbahnsystem läuft auf Deneva, zusätzlich zu den U-Bahnsysteme in Santiago de Chile oder Montreal. Über 60 Mitarbeiter zählt Deneva, die fast die Hälfte ihres Umsatzes jenseits des Atlantiks erzielen.
Erfolg im Heimatmarkt
Anfang Mai konnte Deneva einen weiteren Erfolg vermelden: Auch die Metro in Madrid rüstet auf das spanische CMS um. Da bereits tausende von Anzeigen in und an S-Bahnen und Bussen auf Deneva laufen, ist erstmals in der spanischen Hauptstadt ein einziger Anbieter für alle Passagierinformationen im ÖPNV zuständig. Der größte Vorteil: Deneva kann bei Störungen nun intermodal Passagierströme leiten und informieren, und zukünftig auch DooH-Werbung einblenden. Die DooH-Programmatic-Schnittstellen sind schon entwickelt.
Neben Business Critical-Anwendungen im Bahnbetrieb macht sich Deneva auch im Retail einen Namen. Sowohl Inditex als auch die Bankengruppe BBVA Mexico sind von anderen bekannten CMS zu Deneva gewechselt.
Eines der Geheimnisse des Unternehmens: wenig Show und viel Leistung. Der Erfolg scheint ihnen recht zu geben – 2022 verzeichnete Icon Multimedia/ Deneva einen Umsatzzuwachs von 26 Prozent. Auch 2023 läuft ganz nach dem Geschmack der drei Gründer.
On Premise noch zeitgemäß?
On Premise statt Cloud – viele Marktbeobachter werden ihre Nase rümpfen. Doch Business Critical im Transportwesen bedeutet, Teil der kritischen Infrastruktur zu sein. Bahnbetreiber setzen auf eine sichere Silo-Architektur und somit auch auf On Premise bei Digital Signage. Auch im Bankwesen sind Silolösungen weiter gefragt. Doch Deneva bietet Retail-Kunden auf Wunsch auch Cloud-basiertes Signage an.
Wer Deneva und die Macher kennenlernen möchte, Gründer Rafael Hornos wird erstmals auch an der DSS Europe 2023 teilnehmen