Wenn mitten in der Woche Männer im Anzug vor einem Showroom mitten in Tokyo Schlange stehen, geht es oft um den Release neuer Uhren. invidis reihte sich in die Schlange vor dem Nissan Ginza Crossing Showroom ein – nicht um die erste (GTR 2000 von 1969) und neueste Generation des Nissan GTR zu bewundern, sondern zwei Etagen höher das Sony Spatial Reality Display ELF-SR2 zu erleben, eine der neuesten Innovationen des japanischen Konzerns.
Sony ist in den letzten Jahren nicht unbedingt mit Digital Signage-Innovationen im Markt aufgefallen. Einzig die in der B2B-Welt recht exotische Google-TV-SoC-Plattform mit Signage-OS-Unterstützung sorgt seit 2022 für positive Schlagzeilen.
Nun also ein Spatial Reality Display, bereits in zweiter Generation. Das 32-Zoll-Exemplar schwebt im 45-Grad-Winkel über der Arbeitsplatte von Architekten, Game Developer oder anderer CGI-Kreativer. Denn das Spatial Reality ist nicht für ein breites Publikum gedacht, sondern funktioniert nur für einen einzigen Nutzer. Damit vermeidet Sony die Fehler der gescheiterten Stereo 3D Displays. Ein oberhalb des Displays angebrachter Sensor trackt die Augen und die Bewegung des Nutzers und ein hochperformanter Rechner berechnet 50mal pro Sekunde neue Bilder.
Der mit Unreal und Unity entwickelte 3D-Effekt überzeugt und zählt zu dem besten, das wir und andere Experten in der Schlange bisher auf einem Display gesehen haben. Durch die Beschränkung auf einen Nutzer ist das Spatial Display nicht für den Digital Signage-Einsatz im öffentlichen Raum gedacht. Aber Sony zeigt, dass Display-Innovationen im Jahre 2023 auch vom Erfinder des Walkmans kommen können und dass 3D auf dem großen Screen eine Option ist.
Für umgerechnet 3.700 EUR (550.000 JPY) bietet Sony das 27-Zoll-Display der neusten Generation ab Juni in Japan und Nordamerika an. Für Europa konnte uns Sony bisher noch keinen Release-Termin nennen.