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Gerry Weber

Zurück zum Multi-Brand-Store

Stellenabbau und mehr als 100 Schließungen: Die Single-Brand Stores haben sich für Gerry Weber scheinbar nicht gelohnt. Im Zuge der Sanierung fokussiert die deutsche Modemarke wieder die Wholesale-Geschäfte.
Gerry Weber hatte im September 2022 erst einen neuen Flagship-Store in München eröffnet. Von dieser Einzelhandelsstrategie nimmt die Marke wieder Abstand. (Foto: invidis)
Gerry Weber hatte im September 2022 erst einen neuen Flagship-Store in München eröffnet. Von dieser Einzelhandelsstrategie nimmt die Marke wieder Abstand. (Foto: invidis)

Gerry Weber rudert zurück zum Großhandelsgeschäft. Nachdem Gerry Weber Retail GmbH, die deutsche Retail-Tochter der Modemarke, im April Insolvenz in Eigenverantwortung anmeldete, kündigte sie diese Woche die Schließung von 122 Filialen an. Von insgesamt 171 Standorten, bleiben 49 in Deutschland erhalten. Das berichtete das Online-Portal Fashion United. Entgegen dem großen Retail-Trend geht Gerry Weber vom Single-Brand zurück zum Multi-Brand Store.

In den letzten Jahren hatte Gerry Weber viel Geld in eine neue Einzelhandelsstrategie investiert. Die Markenidentität sollte auf der Store-Fläche spürbar werden. Für seine Flagshipstores engagierte das Unternehmen eigens die Berliner Retail-Architekten von Dan Pearlman. Die Locations in Münster und zuletzt München setzen auch erstmals Digital Signage als Store-Element ein. Mit 4D Magic als Integrator sollte das digitale Konzept noch ausgebaut werden, hieß es. Auch wenn die beiden Flagship-Filialen höchstwahrscheinlich nicht von den Schließungen betroffen sind, rückt Gerry Weber den Fokus zurück auf sein traditionelles Vertriebsmodell.

Zu ehrgeizig war die Strategie

„Mit der konsequenten Hinwendung zum Wholesale-Geschäft kehrt Gerry Weber zu seinen Wurzeln zurück“, sagt Gerry-Weber-CEO Angelika Schindler-Obenhaus. „Zugleich beenden wir endgültig den vor mehr als zehn Jahren eingeschlagenen Kurs einer zu ambitionierten Expansion des eigenen Retail, die sich als nicht marktgerecht und zukunftsfähig herausgestellt hat.”

Aus innenarchitektonischer und Digital Signage-Sicht überzeugte vor allem der Store in München. Die Aussage der CEO lässt vermuten, dass ein großflächiger Rollout des Konzepts von Dan Pearlman nicht rentabel gewesen wäre. Die Kundinnen von Gerry Weber kaufen doch noch lieber im Großhandelsgeschäft ein.

Gerry Weber München: Dezent digital im Flagship

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