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Infocomm 23

Neue Namen, alte Bekannte

Orlando | Chinesische Displayhersteller wie Hisense, TCL, AUO und BOE rücken immer mehr in die erste Reihe des Digital Signage-Markts. Die Wandlung vom Panelproduzenten und Auftragsfertiger zum Markenproduktanbieter wird auf Messen wie ISE oder Infocomm für den breiten Markt sichtbar.
TCL Moka uf der Infocomm (Foto: invidis)
TCL Moka uf der Infocomm (Foto: invidis)

Die Transformation vom unbekannten Supplier zum Markenhersteller ist nicht neu: Taiwans Displaygigant TPV und Apples iPhone-Auftragsfertiger-Foxconn haben mit Philips und Sharp/NEC die Vorwärtsintegration erfolgreich umgesetzt. Dazu wurden bekannte Markenrechte beziehungsweise Hersteller übernommen.

In einer zweiten Welle folgen nun chinesische Displayhersteller, die im Panelgeschäft bereits die bestehenden Strukturen umgeworfen haben. Die lange dominanten Panelproduzenten Samsung und LG ziehen sich aus der LCD-Produktion zurück. TCL hat 2022 einen Großteil der LCD-Produktionspatente und eine wichtige LCD-Panel-Produktionsstätte von Samsung übernommen.

Omdia LCD-Panel Einkauf Q1/2023 (Grafik: Omdia)
Omdia LCD-Panel Einkauf Q1/2023 (Grafik: Omdia)

Die Namen der neuen Panel-Champions sind im breiten Markt bisher weitgehend unbekannte chinesische Hersteller wie BOE, TCL und Hisense. Der britische Marktforscher Omdia veröffentlicht regelmäßig, wer von welchem Panelproduzenten die LCD-Panels bezieht. Die aktuellen Daten für das erste Quartal zeigen, dass keiner so viele LCD-Panels für TV und Digital Signage kauft wie Samsung. Doch die chinesischen Anbieter TCL und Hisense sind schon eng aufgerückt und haben LG überholt.

Skyworth und Changhong sind weitere in Europa unbekannte Marken. Dann folgt der Anbieter TPV, der TVs und professionelle Displays unter der Marke Philips anbietet, aber auch für andere Hersteller produziert. Ebenso der türkische Vestel – der sowohl unter dem Vestel-Brand Displays anbietet als auch für andere Marken produziert.

Hisense auf der Infocomm 23 (Foto: invidis)
Hisense auf der Infocomm 23 (Foto: invidis)

Hisense mit professionellen Displays

Doch nicht nur der LCD-Panelmarkt für TV und Digital Signage ordnet sich neu durch die massiven Marktverschiebungen – Hisense und TCL bieten nun auch Digital Signage-Lösungen unter eigenem Namen direkt an.

Während der chinesische Displayhersteller Hisense schon seit einigen Jahren auch in Deutschland im Digital Signage-Markt aktiv ist und im Preiseinstiegssegment Projekte gewinnt, kommt TCL nun neu als Lösungsanbieter in den Digital Signage-Markt.

TCL Digital Signage Portfolio (Foto: TCL)
TCL Digital Signage Portfolio (Foto: TCL)

TCL für Lösungen, Moka für OEM-Geschäft

Auf der Infocomm in Orlando präsentierte TCL nicht nur eine Reihe von innovativen Lösungen (siehe Foto) sondern mit Moka auch eine neue Handelsmarke. Das blaue Moka-Logo sieht dem bekannten Nokia-Logo zum Verwechseln ähnlich. Aber unter den vier Buchstaben entwickelt TCL keine Telekommunikation, sondern entwickelt professionelle Digital Signage-Lösungen, die unter bekannten Brands am Markt erhältlich sein werden.

Darunter unter anderem ein interaktives 105-Zoll-LCD im neuen 21:9 Microsoft Teams Format. Das TCL-Modell ist für 16×7 Betrieb in Konferenzräumen, in Bildungseinrichtungen und Ähnliches ausgelegt. Nach Philips und Sharp/NEC bietet nun auch TCL ein ePaper-Signage-Produkt an. Mit 25 Zoll im 16:9-Format hat das ePaper mit 178 Grad einen besonders großen Blickwinkel. Zusätzlich bietet TCL nun auch High Brightness Outdoor Screens an und in Kombination mit Brightsign ein Display mit Built-in Brightsign Slot.

AUO setzt auf Software und Lösungen

Im Gegensatz zu Wettbewerbern konkurriert AUO nicht mit seinen Displaypanel-Kunden. Die Taiwanesen setzen auf Integration und Service. Mit der Übernahme von ComQi und John Ryan ist AUO nun als Integrator mit eigener Software in Nordamerika tätig.

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