Im Juli dieses Jahres tauchten vor dem Gelände des FC Bayern in München Plakate auf, die einem Fahndungsfoto glichen. Nach genauerem Hinsehen entpuppte sich das Motiv als Werbung für das Start-up Chargeback24, das dabei hilft, sich Verluste von Sportwetten auf dem rechtlichen Weg wiederzuholen (invidis berichtete).
Im August tauchte nun an der gleichen Stelle ein zweites Plakat auf, das die Story des ersten weitererzählt. Wieder darauf zu sehen: die Person in Häftlingskleidung, nun aber in Vorher/Nachher-Manier: Vor den Sportwetten Im Anzug, nach den Sportwetten mit Handschellen. Dazu der Claim: Du dachtest, Werbung für Sportwetten wäre harmlos und gehört zum Fußball einfach dazu? Dachte ich auch.“
Dabei handelt es sich um kein Model, sondern um einen echt Betroffenen: Thomas Melchior verschuldete sich durch Sportwetten und musste daher eine Gefängnisstrafe abbüßen – wegen Betrugs, der die Folge der vielen Schulden war. Bereits 2022 wurden OoH-Kampagnen mit dem Motiv gefahren, wie unter anderem die Sächsische Zeitung berichtet.
Auf dem aktuellen Plakat fehlt der Hinweis auf Chargeback24, stattdessen steht dort der Claim „Eine Aktion von Meinlebenistkeinspiel“ – unter diesem macht Thomas Melchior weiterhin auf die Gefahren von Sportwetten aufmerksam.
Ob es noch weitere folgenden Motive geben wird, ist nicht bekannt. Die Litfaßsäulen-Location ist allerdings bis Ende des Jahres bereits belegt.