Wer bietet am meisten „Wow“? Digitale Experiences sind mittlerweile zum Aushängeschild von Flughäfen geworden. Und diese Woche öffneten gleich zwei neue Digitalpaläste ihre Pforten: Das Terminal 2 im Singapore Changi und das Terminal A im Abu Dhabi International. Während beide Terminals die Digital Signage-Elemente schick in die Architektur integrierten, bietet der Changi Airport den Besuchern zwei phygitale Ruheoasen.
Für das neue Terminal 2 war wieder einmal Moment Factory am Werk – von der Mulimedia-Schmiede aus Montreal stammen bereits die immersiven Installationen in Terminals 1, 3 und 4. Gemeinsam mit den Innenarchitekten Boiffls entwickelten sie für das neue Terminal die Installationen „The Wonderfall“ und „Dreamscape“. Ersterer bildet die Pforte zu einer Aufzugslobby in der Abflughalle.
Hier ein Rundgang durch das Terminal:
Der Wonderfall – kein neuer Oasis-Hit
Der Wonderfall ist ein digitaler Wasserfall über vier Etagen: Er besteht aus einer 14 Meter hohen und 17 Meter breiten LED-Wand. Insgesamt sind 892 LED-Panels verbaut, die links und rechts von vertikalen Gärten umsäumt sind. Auf der LED-Wand stürzt ein Wasserfall herunter, während Instrumentalmusik von Jean-Michel Blais ertönt. Die 4-minütige Show nennt sich „Rythms of Nature“ und läuft den ganzen Tag über in 30-Minuten-Intervallen. Die Farben des Wasserfalls verändern sich je nach Tageszeit.
Der Dreamscape – ein phygitaler Garten
Der Dreamscape liegt im Transitbereich: Es ist eine Gartenanlage, über der wie ein Oberlicht ein digitaler Himmel hängt. Er ist in das Wettersystem des Flughafens integriert und ahmt Tageslicht und Wetterbedingungen in Echtzeit nach – vom Sonnenaufgang bis zum Sternenhimmel. Ab und zu zeigt der Screen eine Unterwasserwelt, in der Fische vorbeischwimmen. Spaziert man durch den Garten, kommt man zu einem Teich: Er ist mit einer Glasplattform überzogen, sodass Besucher über dem Wasser spazieren können.
Weitere digitale Highlights im Duty Free
Unzählige neue Shops und Restaurants haben sich im Terminal 2 angesiedelt. Begrüßt wird man im Transitbereich von Lotte Wines & Spirits: In der Mitte der kreisförmigen, zweistöckigen Fläche steht der Roboter-Barkeeper Toni. Über der Bar hängt ein LED-Ring mit 30 Meter Umfang. Hier laufen Mondlicht-Szenen, die vom Werk Drinking Alone Under the Moon“ des Dichters Li Bai inspiriert sind.
Die neuen Installationen waren Teil einer dreieinhalb jährigen Renovierung. Kurz vor Beginn der Covid-Pandemie hatten die Arbeiten begonnen. Nicht nur um den Experience-Faktor erweiterte man das Terminal – die Kapazität wurde um fünf Millionen Passagiere pro Jahr erhöht. Insgesamt können am Changi Airport damit 90 Millionen Fluggäste verkehren.