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"Litfaßsäule 4.0"

Ströer pimpt OoH-Urgestein

Die gute alte Litfaßsäule soll zum High-Tech-Medium werden: Mit einem LED-Ring will Ströer sie zum Nachrichtenportal für den Katastrophenfall machen. Mit Solarstrom soll sie autark funktionieren.
Die "Litfaßsäule 4.0" wird gerade von Ströer und der TU Darmstadt entwickelt. (Foto: emergenCITY)
Die „Litfaßsäule 4.0“ wird gerade von Ströer und der TU Darmstadt entwickelt. (Foto: emergenCITY)

Ströer stellt die Litfaßsäule 4.0 vor: Das historische Plakatmedium soll zur modernen Multifunktionsanlage werden. Das heißt natürlich konkret: mit digitaler Technik. Über einen LED-Ring soll die Säule Nachrichten an die Bevölkerung kommunizieren. Das System soll absolut ausfallsicher funktionieren. Der Screen läuft autark auf Solarstrom – wahrscheinlich mit einer integrierten PV-Anlage.

Die Litfaßsäule gibt es so noch nicht – aktuell arbeitetet man an einem Prototypen. Im Falle eines totalen Blackouts soll der Screen damit weitere 72 Stunden laufen. Die Inhalte soll der lokale Krisenstab über die Funksysteme der Behörden steuern. Neben dem LED-Ring will man auch ein Warnlicht integrieren – eventuell auch eine Sirene.

Smart-City-Vision der TU-Darmstadt

Hinter dem Projekt steht das Loewe-Zentrum „Emergencity“ der TU Darmstadt. Das Projekt verfolgt das Ziel, resiliente Infrastrukturen für Städte zu entwickeln, die auch Krisen und Katastrophen standhalten. Ströer unterstützt die Forschungs- und Entwicklungsarbeit.

„Wir haben uns direkt als Kooperationspartner für das Projekt angeboten, denn auch wir sprechen seit Jahren mit verschiedenen Behörden darüber, wie wir bei einem kompletten Blackout unterstützen können und die Bevölkerung weiterhin warnen können“, sagt Michael Schmid, Leiter Research & Development bei Ströer.

25.000 sollen auf deutsche Straßen kommen

Rund 67.000 Litfaßsäulen gibt es in Deutschland. Allein in Berlin sind es 3.000. Ströer stellt sich vor, rund 25.000 auf 4.0 umzurüsten oder neu aufzustellen. Damit könne man Städten und Kommunen mehr Reichweite verschaffen.

Ströer betont schon lange, dass digitale OoH-Medien einen Fortschritt für die Bürgerkommunikation bedeuten. Vor allem im Katastrophenfall sollen Screens im öffentlichen Raum als Warnmultiplikator dienen. Dass das funktioniert, haben die Testläufe während der vergangenen Bundeswarntage gezeigt.