Navori Labs hat mit Walmart de México y Centroamérica einen neuen Großkunden: In den Walmart-Filialen Mexikos implementiert der Software-Anbieter seine CMS-Plattform QL. Zusätzlich entschied sich Walmart, die demographischen Daten seiner Kunden per Kamera-Analyse einzufangen. Hier liefert Navori seine Aquaji-Lösung, welche die Daten direkt in das CMS einspielt.
Die integrierte Lösung nutzt Walmart nicht nur, die Konsumgewohnheiten seiner Kunden besser zu verstehen – auch den DooH-Werbepartnern stehen die Daten zur Verfügung. Damit unterstützt das Digital Signage-Netz in den Stores auch programmatische DooH-Werbung, Werbekampagnen-Management und Proof-of-Playback-Reporting.
Kameras erfassen anonyme Daten
Derzeit verfügt jede Filiale über eine Kamera in der Nähe des Eingangs. Sie ist in einem Totem installiert, in dem auch ein Hochformat-Display integriert ist. Die Kamera schwenkt automatisch, um Kunden anonym zu erfassen. Sie sammelt also demographische Daten wie Geschlecht oder Alter sowie Daten über den Fußverkehr. Aquaji speist diese in das CMS ein, zusammen mit Proof-of-Play-Daten für die angezeigte Werbung.
Noch mehr Displays in den Stores
Navori Labs wurde Anfang 2023 auf Walmart aufmerksam, als der Retailer sein Interesse an einer neuen Digital Signage-Strategie bekannt gab. Teil dieser Strategie war auch die DooH-Integration und Programmatic-Fähigkeiten. Walmart Connect plant, in Zukunft noch mehr QL-gesteuerte Displays und Aquaji-Kameras in den Stores zu installieren. Auch bestehende SoC-Displays sollen in das Navori-System integriert werden.
Walmart implementierte die Digital Signage-Lösung bereits in allen 173 Supercentern Mexikos und in 180 von 200 Sam’s Club-Filialen im Land. Die restlichen 20 Filialen sollen folgen.
Gegenwind aus der Boulevard-Sparte: Die „Spionage-Kameras“
Nicht so begeistert von den Aquaji-Kameras zeigt sich die Boulevard-Presse: Die U.S. Sun ließ bereits verlauten, dass Walmart Überwachungskameras einführte und treibt den Lesern mit der Headline „Spy as you buy“ Angst vor Spionage ein. Obwohl der Artikel nicht verheimlicht, dass die Kameras nur anonyme Daten sammeln können, bezeichnet die Autorin sie als „gruselig“.
Eine ähnliche Haltung – wenn auch weniger hetzerisch – hatte erst vor wenigen Tagen der Schweizer Tagesanzeiger gegenüber Kameras in Migros-Stores eingenommen. Das zeigt, dass sich viele Kunden noch nicht wohlfühlen, unter Analyse-Kameras einzukaufen. Das mag größtenteils daran liegen, dass noch kein Verständnis über Sinn, Zweck und Fähigkeiten dieser Kameras herrscht. Einzelhandelskonzerne müssen ihre Kunden also in diese Store-Transformation mitnehmen.