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Green Signage

Die Strategien der Führungskräfte

München | PPDS überholt alte Display-Technologien, Vertiseit will die Return-Rate mit digitalen Instore-Technologien verringern und SignageOS will das volle Potenzial von Remote Management ausreizen. Die Green Signage-Strategien von sechs Führungskräften.
invidis sprach mit sechs Führungskräften der Digital Signage-Branche über ihre Nachhaltigkeitsstrategien. Darunter (von links): Manlio Romanelli von M-Cube, Martijn Vanderwoude von PPDS und Stan Richter von SignageOS (Foto: invidis)
invidis sprach mit sechs Führungskräften der Digital Signage-Branche über ihre Nachhaltigkeitsstrategien. Darunter (von links): Manlio Romanelli von M-Cube, Martijn Vanderwoude von PPDS und Stan Richter von SignageOS (Foto: invidis)

Dass die Politik und Kunden Green Signage-Lösungen fordern würden, war abzusehen. Die wenigsten rechneten damit, das der Druck bereits jetzt so stark sein würde. Das zwingt die Unternehmen zum Handeln. Auf der invidis Executive Lounge in München fragten wir sechs Führungskräfte aus der Digital Signage-Branche, welche Strategien sie in ihren Unternehme anleiteten.

Stan Richter, CEO von SignageOS (Foto: invidis)
Stan Richter, CEO von SignageOS (Foto: invidis)

Stan Richter, CEO von SignageOS:

„Wir arbeiten schon seit längerem mit einer europäischen Stadt zusammen, die mehrere hundert High-Brightness Outdoor-Displays an Bushaltestellen aufgestellt hat. Durch den Einsatz unserer Technologie und die Überwachung des Energieverbrauchs in Kombination mit der Möglichkeit, diese Screens aus der Ferne zu verwalten, die Helligkeit zu steuern und den Zeitplan für die Displays zu verwalten, konnten wir den Energieverbrauch sowie die Gesamtbetriebskosten für die Projekte erheblich senken. Ich spreche hier von Millionen von Euro pro Jahr.“

Vice President Global Business Development & Marketing bei PPDS (Foto: invidis)
Martijn Vanderwoude, Vice President Global Business Development & Marketing bei PPDS (Foto: invidis)

Martijn Vanderwoude, Vice President Global Business Development & Marketing bei PPDS:

„Als wir mit unseren ESG-Zielen begannen – vor drei, vier Jahren – waren wir ein wenig im Rückstand. Wir hatten eine Bronze-Bewertung bei Ecovadis, andere hatten bereits Gold. Damals dachte ich mir: Wir sollten uns nicht auf all diese Zertifizierungen konzentrieren, um in Ausschreibungen gut abzuschneiden. Wir sollten den Stromverbrauch zu unserer obersten Priorität machen.

Wir begannen, alle unsere Produktlinien zu überprüfen: Wir haben E-Paper wiederentdeckt und sind das Risiko eingegangen, die Technologie in das Digital Signage-Segment zu bringen. Wir haben die energiesparende Common-Cathode-Technologie in unser LED-Portfolio integriert. Und jetzt machen wir den nächsten Schritt im Bereich Mainstream-LCD-Signage: Erst vor einem Monat haben wir die Displays der QE-Line eingeführt, die 50 Prozent weniger Energie verbrauchen als herkömmliche LCDs.“

Manlio Romanelli, Präsident der M-Cube Group (Foto: invidis)
Manlio Romanelli, Präsident der M-Cube Group (Foto: invidis)

Manlio Romanelli, Präsident der M-Cube Group:

„Unsere Strategie hat vier wichtige Stellschrauben: Die erste bezieht sich auf das Remote Management zur Optimierung des Energieverbrauchs, was unser Hauptfokus ist. Die zweite dreht sich um die Bereitstellung von Inhalten: Hier setzen wir auf Videoplayer und Software, die Inhalte effizient liefern. Der dritte umfasst die Content-Visualisierung – unter diesen Hebel fällt das Remote Management von Screens zur Optimierung von Anzeigeparametern wie Helligkeit. Und schließlich haben wir die spezialisierte Content Creation: die Entwicklung maßgeschneiderter Inhalte und ihre Anpassung zur Reduzierung des Energieverbrauchs.

Diese Hebel adressieren verschiedene Aspekte: Der erste konzentriert sich auf die Reduzierung von Energiekosten. Der zweite zielt darauf ab, die Ausgaben für neue Hardware zu senken. Der dritte reagiert auf den regulatorischen Druck zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. Und schließlich können diese Strategien das Markenimage verbessern. Durch die Integration dieser Ansätze können wir konkrete Ergebnisse erzielen, mit potenziellen Energieeinsparungen von 15 bis 50 Prozent jährlich.“

Johan Lind, CEO von Vertiseit (Foto: invidis)
Johan Lind, CEO von Vertiseit (Foto: invidis)

Johan Lind, CEO von Vertiseit:

„Wir haben uns lange darauf konzentriert, den Umwelteinfluss von Software und Hardware so gering wie möglich zu halten. Aber digitale Lösungen können unseren Kunden auch helfen, nachhaltiger zu sein, zum Beispiel im Retail.

Einige Retailer haben ihre Stores in Erlebnis-Showrooms umgewandelt. Wenn Kunden zum Beispiel Schuhe im Laden anprobieren, aber online kaufen, ist die Rücksendequote deutlich geringer – nur wenige Prozent – im Vergleich zu etwa 50 Prozent bei reinen Online-Bestellungen. Die intelligente Nutzung von Technologie im Showroom verringert die Lagerbestände in den Geschäften. Wir verlagern unseren Fokus darauf, Technologie so einzusetzen, dass eine nachhaltigere Retail-Landschaft entsteht.“

Peter Guy, Chief Product & Technology Officer von Videri (Foto: invidis)
Peter Guy, Chief Product & Technology Officer von Videri (Foto: invidis)

Peter Guy, Chief Product & Technology Officer von Videri:

„Videri hatte schon immer einen Hang zu Green in der Unternehmens-DNA: Unsere Hardware basiert unter anderem darauf, dass wir alles Unnötige an den Displays weglassen. Unsere Screens haben eine passive Kühlung, damit sie generell weniger Energie verbrauchen. Eines der Dinge, die ich beim Thema Green Signage gelernt habe, ist der Vorteil eines Bundles, wie Videri es anbietet. Wenn man sowohl die Hardware als auch die Software liefert, kann man verhindern, dass man auf einer Seite zu viel Strom verbraucht wird. Aber letztendlich ist es für uns und alle anderen eine nie endende Lernkurve und wir müssen uns stetig an Forderungen der Kunden und den aktuellen Wissensstand anpassen.“

Robert Bryhn, CMO von Zetadisplay (Foto: invidis)
Robert Bryhn, CMO von Zetadisplay (Foto: invidis)

Robert Bryhn, CMO von Zetadisplay:

„Wir investieren derzeit stark in verschiedene Green Signage-Anwendungen, was gut zum aktuellen Markttrend passt. Insbesondere konzentrieren wir uns auf Softwarelösungen, um den Energieverbrauch zu überwachen. Wir sehen auch eine deutlich höhere Nachfrage nach LED-Installationen, die höhere Nachhaltigkeitsstandards aufweisen.

Ein großes Projekt, an dem wir gerade arbeiten, ist der Austausch des gesamten alten Digital Signage-Systems im Osloer Hauptbahnhof. Dazu gehört eine 40 Meter lange LED-Wand. Das ist eines der Projekte mit dem größten Green Signage-Impact, das wir für einen Kunden realisiert haben. Diese Screens stellen Informationen auf eine komplett neue Art dar und bieten völlig neue Möglichkeiten.

Wir stellen fest, dass moderne, nachhaltige Lösungen nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch die Kunden ansprechen, Informationen liefern und vielseitiger sind.“