Die Welt der Mode und des Marketings dreht sich rasant schnell. Und gerade ist digitale Außenwerbung das Instrument der Wahl vieler globaler Kampagnen. Waren es aber gerade noch 3D-Billboards, die mit teuren Produktionen von Brands bespielt wurden, kommt die Modemarke Boss mit einer hologramm-artigen Inszenierung um die Ecke: Vor der Kulisse der Londoner Tower Bridge erscheinen die beiden Boss-Kampagnen-Gesichter Gisele Bündchen und Lee Minho auf einer 10 Meter hohen, transparenten LED-Wand.
Der Screen stand in der Nacht vom 31. Januar auf einer Plattform im Londoner Potters Fields Park. Durch geschickt platzierte Nebelmaschinen und rotierende Scheinwerfer auf beiden Seiten des Screens wurde ein Tiefeneffekt erzeugt, der die Illusion eines Hologramms verstärkte. Laut einem Bericht von AV Interactive kam V8T-Screen von ROE zum Einsatz. Um die Fläche, zu bespielen nutzte man zwei Disguise VX4+ Medienserver.
Für die holografischen Figuren auf dem Screen hatte man die Models zuvor auf einer Drehplattform gefilmt. Um den Hologramm-Effekt zu unterstützen, wurden sie während des Filmens entsprechend beleuchtet. Die gesamte Werbeveranstaltung wurde vom Studio Kaleida produziert, das bereits für ähnliche Inszenierungen bekannt ist.
Inspiration beim Konzert
Die Inspiration zur Hologramm-Aktion soll vom Abba Voyage Konzert gekommen sein, wie Nadia Kokni, SVP Global Marketing und Brand Communications bei Hugo Boss gegenüber Vogue Business erklärte. Man habe „etwas Faszinierendes“ schaffen wollen: „Das Hologramm ist der aktuellste Ausdruck unserer Erkundung und Neugier, wie wir die Macht der Technologie für unsere Kommunikation nutzen können“, sagt Nadia Kokni. Die Neuartigkeit der holografischen Show soll helfen, bei den Verbrauchern im Gedächtnis zu bleiben.
Die Show, die nur eine Nacht lang dauerte, ist aber keinesfalls eine geschlossene Aktion. Sie dient erst als Startpunkt einer Kampagne, die auf allen Social-Media-Kanälen gefeiert wird. Damit fällt sie unter dieselbe Kategorie wie Forced-Perspective-Animationen auf ikonischen Billboards. Werbung wird in beiden Fällen zum Event, das die Grenzen zwischen Technologie und Realität verschwimmen lässt.