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Sakai, Japan

Sharp stellt TV-Panel-Produktion ein

Foxconn verkündet das Aus für Sharp-TVs: Der Konzern stellt die Produktion in Sakai ein und wandelt die Fabrik in ein AI-Rechenzentrum um. Die Neuausrichtung kommt nach hohen Verlusten im TV-Segment. Die Pro-Display-Sparte ist nicht betroffen.
Das Aus für Sharp-TV-Panels ist da: die Sakai-Fabrik stellt ihre Produktion ein. (Foto: Sharp)
Das Aus für Sharp-TV-Panels ist da: die Sakai-Fabrik stellt ihre Produktion ein. (Foto: Sharp)

Seit Monaten spekulieren Medien darüber, was Foxconn mit seiner Panel-Fabrik in Sakai anstellen wird. Sakai Display Products (SDP) war einst die führende Produktionsstätte von TV-Panels. Seit der Übernahme 2009 entstehen hier die LCD-Panels für Consumer-TVs von Foxconns Marke Sharp – seit zwei Jahren jedoch mit gewaltigen Verlusten. Nun verkündete der Foxconn-Vorsitzende Liu Young das Aus der TV-Produktion, wie Nikkei-Asia berichtet. Stattdessen will man Sakai in ein AI-Rechenzentrum umwandeln. Immerhin wuchs sein Server-Geschäft laut dem taiwanesischen Foxconn-Konzern um 200 Prozent in Q1 dieses Jahres. Zu Foxconns Server-Kunden zählen unter anderem Microsoft, Amazon Web Services und Dell.

Die Schließung der Fabrik betrifft nur das TV-Geschäft von Sharp, nicht die Produktion der professionellen Display-Produkte von Sharp/NEC. Panels für Digital Signage-Displays bezieht Sharp, ähnlich wie die meisten Wettbewerber, von externen Lieferanten wie BOE oder AUO. Wenn auch schrumpfend, sind die Margen in diesem Segment noch höher als bei Consumer-Produkten. Die Dominanz chinesischer LCD-Panelhersteller drängt die Branche, die Produktion an Auftragsfertiger auszulagern, den Wechsel zu LED zu forcieren und sich auf neue Geschäftsbereiche wie die Software-Entwicklung zu konzentrieren.

Sharp will die Produktion in der Sakai-Fabrik bis September 2024 komplett einstellen. Auch in anderen Fabriken will man die Produktion kleinerer Displays reduzieren und andere Geschäftsbereiche – einschließlich die Fertigung von Smartphone-Kamerateilen und Halbleitern für Displays – verkaufen, wie Präsident and CEO Wu Po-hsuan in einer Online-Pressekonferenz mitgeteilt haben soll. Stattdessen arbeitet der Konzern an Strategien, wie er die Fabriken auf das boomende AI-Geschäft auslegen kann.

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