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Software

Samsung & Co. setzen auf Plattformen

Der reine Hardware-Verkauf reicht auch Marktführer Samsung auf Dauer nicht mehr aus. Die Margen auf Digital Signage-Displays und Consumer TV sind aufgrund des hohen Wettbewerbs so schmal, das bisherige Hardware-only-Geschäftsmodelle überholt sind. Die Zukunft liegt für Samsung und Co. bei Hardware + Services in Abo, wie VXT, Samsung Art Store und Samsung Ads zeigen. Ein Blick über den Tellerrand.
Samsung The Frame auf der Art Basel (Foto: Samsung)
Samsung The Frame auf der Art Basel (Foto: Samsung)

Auf der Art Basel wird Samsung erstmals mit einer eigenen The Frame Lounge vertreten sein. Ein Displayhersteller auf der führenden Messe für zeitgenössische Kunst ist Neuland. Samsung lässt sich die Partnerschaft und den Messestand einiges kosten, denn The Frame mit matten Display und Holzbezel ist als Premium TV sehr beliebt. Wer einmal den ersten The Frame im Haus installiert hat, kauft oft noch weitere dazu.

Weniger die Hardware treibt zusätzliche Käufe, sondern der Samsung Art Store. Hier erhalten Kunden für 5,99 Euro im Monat Zugriff auf eine große Bibliothek an zeitgenössischen Kunstwerken, die auf den Frame-Displays angezeigt werden können.  Über fünf Jahre erzielt Samsung so zusätzlich zum einmaligen Hardwareumsatz weitere 360 Euro Aboeinnahmen. Ob Netflix, Spotify oder Disney+ – Contentabos sind spätestens seit der Pandemie in fast jedem Haushalt zu finden.

Auch im B2B-Markt wie Digital Signage spielen Abo-Services eine immer wichtigere Rolle

Samsung launchte die neue B2B-Plattform VXT auf der ISE 2024 mit großer Fanfare. Neben einem Content Management System, Remote Device Management und einem Ad-Modul soll VXT aber primär ein globaler Appstore für die Digital Signage-Branche werden. Unabhängige Softwareanbieter und Integratoren mit eigener Software können VXT als Marktplatz mit weltweiter Reichweite nutzen.

Andere Displayanbieter sind noch nicht ganz so weit, aber insbesondere PPDS setzt ebenfalls mit dem Wave Prostore auf eine vorinstallierte Plattform für Software-Drittanbieter. Es bleibt abzuwarten, wie Drittanbieter das neue Plattformangebot annehmen werden. In der Branche herrscht ein vorsichtiges Herantasten an die neuen Vertriebswege. Viele Anbieter fremdeln noch mit dem Gedanken, einen neuen Vertriebskanal zu nutzen, der von einem Displayhersteller betrieben wird.

Doch wenn etablierte Anbieter noch abwarten, werden Next-Gen-Softwareanbieter die Chance für sich nutzen. Plattformen sind disruptiv, haben das Potenzial, die Regeln in der Branche zu verändern. Aber zuallererst können sie Digital Signage aus der Nische befreien und den Markt immens vergrößern. Es fehlt in der Branche oft noch am Mut, Neues zu wagen.

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