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Displays im Auto

Nicht nur groß, sondern auch sicher

Eine Tüv-Befragung zeigt: Autofahrer mögen digitale Fahrfunktionen, Screens aus dem Auto sind nicht mehr wegzudenken. Doch nicht alle kommen immer gut damit zurecht. Hier ist auch das Display-Design gefragt.
OLED fürs Automobil (Foto: LG Display)
OLED fürs Automobil (Foto: LG Display)

Digitale Cockpits und Displays im Fahrzeug nehmen immer mehr Raum in den Autos von morgen ein – und nicht nur für Entertainment, sondern auch für die Fahrzeugsteuerung. Nun ist eine repräsentative Umfrage von Ipsos im Auftrag des Tüv-Verbands zu dem Schluss gekommen: Von den Autofahrenden wird der Nutzen digitaler Funktionen überwiegend positiv bewertet.

72 Prozent der Autobesitzerinnen und -besitzer stimmen der Aussage zu, dass digitale Fahrfunktionen ihnen das Fahren erleichtern. Besonders beliebt sind diese Funktionen bei jungen Millennials: Hier liegt die Zustimmung bei 75 Prozent. Dagegen empfinden in der älteren Baby-Boomer-Generation nur 66 Prozent digitale Funktionen als nützlich.

LG auf der IAA 2023: Display statt Lenkrad

„Digitale Darstellungen und Funktionen bieten Autofahrern handfeste Vorteile, insbesondere bei der Navigation und der Bewältigung der Fahraufgabe“, sagt Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim Tüv-Verband. Die Anzeige minutengenauer Staumeldungen, freier Parkplätze, Tankstellen oder Zapfsäulen sowie die Erweiterung des Sichtfeldes und die Kontrolle der Fahrzeugumgebung erleichtere das Fahren und verringere unnötigen Verkehr. Zu den Vorteilen gehören auch Personalisierungsoptionen aller Anzeige- und Multimediafunktionen. Hochauflösende Displays sorgen für klare und deutliche Anzeigen, die auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen gut lesbar sind. Darüber hinaus ermöglichen sie eine bessere Integration von Fahrassistenzsystemen, Infotainmentsystemen und externen Geräten wie Smartphones und Tablets, die dem Fahrer zusätzlichen Komfort bieten.

Info-Überfrachtung

Doch gebe es auch negative Seiten der rasanten Digitalisierung: Digitale Cockpits würden die Gefahr bergen, Autofahrer mit Informationen zu überfrachten und diese vom Verkehrsgeschehen abzulenken. Laut den Ergebnissen der Umfrage empfinden 40 Prozent der Autobesitzer die Bedienung der digitalen Funktionen als sehr kompliziert. Die Schwierigkeiten nehmen mit dem Alter zu. Während lediglich 28 Prozent aller 16- bis 24-Jährigen über Probleme mit der Bedienung klagen, sind es bei den über 66-Jährigen 44 Prozent. Gut die Hälfte der Autobesitzer gibt an, dass die Bedienung digitaler Funktionen sie während der Fahrt zu sehr ablenkt.

„Digitale Funktionen sind heute so präsent, dass die Fahrer kaum an deren Nutzung vorbeikommen“, sagt Richard Goebelt. „Während einer Autofahrt kann die Ablenkung von der Fahraufgabe durch die Bedienung der Systeme aber sehr gefährlich sein.“

Displays möglichst intuitiv

Für allem die Nutzung von Smartphones kann im Straßenverkehr gefährlich werden. Im Idealfall werden daher zentrale Handy-Funktionen in das digitale Cockpit integriert und sind so einfach zu bedienen, dass sie die Fahrer so wenig wie möglich ablenken.“ Bei vielen neueren Fahrzeugmodellen sind Knöpfe und Tasten zugunsten flacher Displays aus den Cockpits gewichen. „Die Hersteller sind gefordert, auf intuitive Designkonzepte zu setzen, die eine einfache und schnelle Bedienung ermöglichen“, sagt Richard Goebelt. „Die Verwendung von Sprachsteuerung und haptischem Feedback kann helfen, die Notwendigkeit visueller Interaktion zu reduzieren und damit die Ablenkung zu minimieren.“

Den vollständigen Bericht der Tüv Mobility Studie lässt sich auf der Website downloaden. Grundlage der Studienergebnisse ist eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag des Tüv-Verbands unter 2.500 Personen ab 16 Jahren.

Displays im Auto: Das sagt die STVO

Seit dem Jahr 2017 regelt die Straßenverkehrsordnung die Verwendung aller elektronischen Geräte und fest verbauten Bildschirme wie Navigationssysteme und Touchscreens. Diese dürfen während der Fahrt nur genutzt werden, wenn sie dafür nicht mit der Hand aufgenommen oder gehalten werden müssen und eine „kurze Blickzuwendung“ ausreicht. Bei längerer Ablenkung drohen Bußgelder. Gleiches gilt für Handys und Tablet-PCs, sofern sie sich in einer Halterung befinden. Bei der Anbringung von Halterungssystemen ist auf das erforderliche Sichtfeld und die Nichtbeeinträchtigung von Airbags und anderen sicherheitsrelevanten Bedienelementen (Notblinker et cetera) zu achten. Nähere Details sind dem Merkblatt des Tüv-Verbands zu entnehmen: „Nachrüstungen von Halterungen für fahrzeuginterne Informations- und Kommunikationssysteme“.

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