Medien & Anzeigenportale

Axel Springer wird aufgespalten

Aus Axel Springer wird wieder ein Familienunternehmen: Medienmarken wie Bild, Welt und auch DooH-Anbieter Framen gehen in die Hand von Matthias Döpfner und Friede Springer. Die Investoren KKR und CPP behalten die Anzeigenportale.
Die Investoren verabschieden sich mit den Anzeigenportalen aus dem Springer-Konzern. Der geht mit Bild, Welt und Co. wieder in Privathand. (Foto: FRAMEN)
Die Investoren verabschieden sich mit den Anzeigenportalen aus dem Springer-Konzern. Der geht mit Bild, Welt und Co. wieder in Privathand. (Foto: FRAMEN)

Der Axel-Springer-Konzern wird sich aufspalten: Der komplette Medienbereich, inklusive Bild und Welt, geht zurück in die Privathand des Vorstandsvorsitzenden Matthias Döpfner und der Springer-Familie. Die US-Investoren KKR und CPP Investments, die vor fünf Jahren in das Medienhaus eingestiegen war, behalten das „Classifieds“-Geschäft, zu dem die Kleinanzeigenportale Stepstone, Aviv und Finanzen.net gehören. Die Konzernspaltung gab Axel Springer diesen Donnerstag bekannt.

Investoren stießen digitale Transformation an

Während der fünfjährigen Partnerschaft mit KKR und CPP Investments konnte Axel Springer den Umsatz nach eigenen Angaben um mehr als 30 Prozent steigern. Hauptverantwortlich für dieses Wachstum sollen die Maßnahmen zur Internationalisierung und Digitalisierung gewesen sein. Unter dieser Agenda hatte Springer 2020 auch erstmals in Digital-out-of-Home (DooH) investiert und das junge Berliner Unternehmen Framen übernommen. Auch Framen geht nun als Teil des Segments News Media National in Springer-Familienhand.

„Dass Axel Springer eines Tages wieder ein Familienunternehmen sein würde“, sei von Anfang an klar gewesen, wie die Springer-Witwe, Friede Springer, erklärt. Gemeinsam mit Matthias Döpfner hat sie nun 98 Prozent des Mediengeschäfts inne, zu dessen bekanntesten Marken neben den Zeitungen Bild und Welt die Portale Business Insider, Politico, Idealo und Bonial gehören. Die restlichen 2 Prozent behält Axel Sven Springer, Enkel des Firmengründers.

Die Classifieds-Geschäfte werden als eigenständige Joint Ventures laufen, wobei KKR und CPP Investments als Mehrheitsaktionäre fungieren. Axel Sven Springer soll ebenfalls eine wirtschaftliche Beteiligung erhalten. Die genaue Aktionärsstruktur soll aber noch finalisiert werden.

Springer geht schuldenfrei eigene Wege

Die beiden Investoren pumpten in den vergangenen Jahren 1,9 Milliarden Euro in den Springer-Konzern. Den Umsatz konnte man so auf fast 4 Milliarden Euro steigern; 85 Prozent davon kamen aus dem digitalen Bereich. Auf dieser Basis kann das Axel-Springer-Medienhaus fortan als schuldenfreies Familienunternehmen agieren, heißt es in der Bekanntgabe. Wie der Spiegel ergänzt, will Axel Springer zukünftig ein reines Digitalunternehmen werden, um weiter gewinnbringend zu sein. Vom Geschäft mit gedruckten Zeitungen will man in Zukunft Abschied nehmen.