Anfang September konnte man sich bei Ikea Schweden als „Sleepfluencer“ bewerben. Der Deal: Man bekommt ein kostenloses Rollo zugesendet, das wunderbar seinen Zweck als Raumverdunkler erfüllt. Auf der Rückseite aber ist es mit Werbung für Ikea-Matratzen, -Kissen, und -Daunendecken bedruckt. Werbung nannte Ikea das Ganze aber nicht, sondern verlieh der Aktion mit dem Bewerbungsprozess noch eine gewisse Exklusivität. „Wir helfen Ihnen, im Schlaf mehr Menschen zu erreichen“, lautete der Aufruf.
Für ein Freebie tun Leute bekanntlich mehr, als ein bisschen unauffällige Werbung zu machen. Das hat zuletzt die EM-Aktion des Vergleichsportals Check24 gezeigt, das kostenlose Deutschland-Trikots von Puma verschickte – natürlich großzügig mit dem eigenen Logo versehen. In dem Fall trugen die Verbraucher die Werbung sogar am eigenen Leib.
Ikea denkt mit seiner Aktion langfristiger: ein Rollo hat kein saisonales Verfallsdatum. Ikea bringt zudem sein eigenes Produkt – das Rollo „Fridans“ – unter die Leute, anstelle Merchandise bei einem Auftragsfertiger zu bestellen. Und dann schafft Ikea es auch noch, der Kampagne mit dem Label „Sleepfluencer“ den sogenannten „Purpose“ zu verleihen. Ganz zu schweigen davon, dass der Möbelgigant eben mal hunderte neuer Out-of-Home-Flächen erschließt.
Die Kampagne entwickelte Ikea zusammen mit seiner langjährigen Agentur Åkestam Holst Noa. Auch wenn sie auf den schwedischen Heimatmarkt limitiert war, erreichte sie online europaweit Aufmerksamkeit, wie es clevere OoH-Aktionen für gewöhnlich tun.