In der Peterskapelle in Luzern ist zurzeit eine immersive Experience der geistlichen Art zu erfahren: In einem Beichtstuhl ist eine Konversation mit einem virtuellen, KI-gesteuerten Jesus möglich. Durch das Gitter des Beichtstuhls erblickt man das Gesicht des KI-Jesus. Er hört zu und antwortet auf Fragen.
Hinter dem Beichtgitter befindet sich ein Bildschirm, auf dem das Jesus-Antlitz abgespielt wird. An den Asus TUF Gaming VG34VQL1B ist ein Computer angeschlossen, der per GenAI die Antworten ermittelt, die dann über einen Lautsprecher zu hören sind. Dank der KI kann der künstliche Christus rund 100 Sprachen verstehen und sprechen.
Der Gott in der Maschine
Dabei handelt es sich um die Kunstinstallation „Deus in Machina„. Der KI-Jesus ist eine Entwicklung von Aljosa Smolic und Philipp Haslbauer vom Immersive Realities Research Lab der Hochschule Luzern sowie dem Theologen Marco Schmid. Philip Haslbauer lieh dem KI-Jesus auch seine Gesichtszüge.
Das Projekt erforscht die Nutzung virtueller GenAI-Charaktere, die auf generativer künstlicher Intelligenz basieren, in einem spirituellen Kontext. Dabei entstehen wesentliche Fragen im Dialog zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz: Kann eine Maschine Menschen religiös-spirituell ansprechen? Inwieweit können sich Menschen mit existenziellen Fragen einer Maschine anvertrauen und deren Antworten akzeptieren?
Doch nicht nur die Wirkung der AI auf die Menschen wird unter die Lupe genommen: Eine begleitende Stude untersucht, wie die GenAI spirituelle und theologische Themen verarbeitet.
Großes Medienecho
In der Berichterstattung fand Deus in Machina ein großes Echo: Nicht nur christliche und Schweizer Webseiten berichteten, auch nationale Medien wie NZZ und Süddeutsche schrieben über die Künstliche Intelligenz im Beichtstuhl.
Der KI-Jesus wird noch bis zum 20. Oktober 2024 in der Peterskapelle aktiv sein.