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Future Stores

Der Inbegriff von immersivem Retail

Ein Raum komplett mit LED passt perfekt zum Konzept des Erlebnismarketings. Future Stores in London setzt diese Idee um. Letzte Woche eröffnete der Laden mit einem Pop-up-AI-Erlebnis von Intel.
Future Stores in London soll die erste von mehren High-Tech-Stores zum Mieten sein. (Foto: invidis)
Future Stores in London soll die erste von mehren High-Tech-Stores zum Mieten sein. (Foto: invidis)

Die Oxford Street in London ist in den letzten Jahren fast schon überflutet worden mit Digital Signage. Displays und LED-Walls füllen fast jedes Schaufenster und jeden Innenraum – ein Konzept, das hier noch heraussticht, kann man sich schwer vorstellen. Der letzte Woche eröffnete „Future Stores“ will aber genau das erreichen und soll der „modernste Store der Welt“ werden.

Das kommerzielle Pendant zu Outernet

Der Laden ist als Pop-up-Fläche gedacht, die für einige Wochen oder Monate gemietet werden kann. Im Inneren ist alles mit hochauflösenden LEDs ausgestattet – von den Wänden und Decken bis hin zu den Theken. Inspiriert ist das Konzept vom Londoner Outernet, dem berühmten LED-Viertel an der U-Bahn-Station Tottenham Court Road, das nur fünf Minuten zu Fuß entfernt liegt. Während im Outernet vor allem digitale Kunst und vereinzelte Kampagnen gezeigt werden, ist Future Stores das kommerzielle Pendant. Der komplette Innenraum des Stores besteht aus LED, sodass Marken ihn frei gestalten können, beispielsweise um neue Produkte zu launchen.

Future Stores will Retail mit dem höchsten Level an Immersion neu erfinden. (Foto: invidis)
Future Stores will Retail mit dem höchsten Level an Immersion neu erfinden. (Foto: invidis)

Intel gibt Debüt

Die erste Marke, die den Raum mietet, ist Intel. Der Chiphersteller machte aus der Fläche eine Art AI-Erlebniswelt. In der „Intel AI Experience“ gibt es drei interaktive Installationen, bei denen die Besucher verschiedene AI-Spielereien ausprobieren können: zum Beispiel ihr Gesicht in Filmfiguren verwandeln, mit einem KI-Assistenten den idealen PC finden oder in einem Sound-Stuhl Platz nehmen, der auf ihre Kopfbewegungen reagiert. Auf den LED-bedeckten Theken werden die neuesten Laptops und Desktops mit Intel-Chips und AI-Funktionen ausgestellt. Außerdem richtete Intel eine Gaming-Ecke ein. Die LED-Walls rundherum umgeben die Besucher währenddessen mit synchronisierten Animationen von allen Seiten.

Kein einzelner Store, sondern ein Retail-Konzept

Die Idee für Future Stores stammt von Ariel Haroush, dem Gründer von Outform, einer in den USA ansässigen Digital Signage-Agentur, die hauptsächlich für ihre Retail-Konzepte bekannt ist. Für Future Stores arbeitete Haroush mit dem Systemintegrator Mood Media zusammen. Laut AV Interactive setzte Mood Media auf Technologien von Firmen wie Aoto, The AV Studio, AV Co, B-Tech AV Mounts, FXR, Green Hippo, Motion Mapping, Novastar, Pixel Ninja und PS Co. Für den LED-Part wurden insgesamt 1.883 LED-Panels von Aoto mit einem Pixelabstand von 1,5 Millimetern verbaut, die 175 Meter Kinglight MiP0606 Mikro-LEDs enthalten, wie AV Interactive berichtet.

Ariel Haroush plant, Future Stores auch in andere große Städte weltweit zu bringen. Der Standort in London liegt zwar an einer Top-Adresse in der Oxford Street, muss sich hier aber auch gegen die umzingelnden, LED-befüllten Stores durchsetzen. Marken, die sich hier inszenieren wollen, müssen erst einmal erhebliche Ressourcen in den LED-Content investieren, um überhaupt Besucher in den Store zu ziehen. Damit ist Future Stores ohnehin ein Konzept für die ganz großen Brands. Für die ist es aber eine spannende Möglichkeit für experimentelles Marketing. Am Ende liegt es jedoch an den Mietern, den Raum wirklich ansprechend und einzigartig zu gestalten.