Zweitvermarktung

Das Potenzial für Digital Signage

Refurbished Screens könnte Kosten und C02-Footprint von Projekten senken. Aber würden Unternehmen sie tatsächlich nutzen? Wir fragte Digital Signage-Experten in der DBCI-Umfrage.
61 % der DBCI-Teilnehmer in Europa und 36 % in Nordamerika sehen Potenzial für refurbished Displays. (Bild/Grafik: invidis)
61 % der DBCI-Teilnehmer in Europa und 36 % in Nordamerika sehen Potenzial für refurbished Displays. (Bild/Grafik: invidis)

Verbraucher kaufen regelmäßig gebrauchte Smartphones oder Tablets. Gebrauchte Displays für ein Digital Signage-Netzwerk zu beschaffen, hört sich im Vergleich außerirdisch an. Das liegt hauptsächlich daran, dass es keinen Markt für das Refurbishment – also die Wiederaufbereitung – von Displays gibt. In unserer DBCI-Umfrage für Q3 fragten wir, wie Digital Signage-Experten in Europa und Nordamerika das Potenzial eines solchen Marktes einschätzen.

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In Europa können sich 61 Prozent der Teilnehmer eine Wiedervermarktung von Digital Signage-Hardware gut vorstellen. Grund dafür ist einerseits das Streben nach mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen, das auch von der EU forciert wird: Nach der neuen CSRD-Regelung sind auch viele Digital Signage-Anbieter gezwungen, ihre CO2-Emissionen zu dokumentieren. Gebrauchte Elektrogeräte könnten einen nicht unerheblichen Teil dieser Emissionen einsparen. Aber Nachhaltigkeit ist nicht immer die treibende Kraft: 29 Prozent derjenigen, die Refurbishment von Displays unterstützen, nannten Kosteneinsparungen als Grund.

In Nordamerika, wo Nachhaltigkeit weniger Gewicht hat, könnte der Kostenaspekt das Interesse an gebrauchten Displays dennoch fördern. Laut der Umfrage glauben 36 Prozent der nordamerikanischen Teilnehmer, dass die Zweitvermarktung von Displays Potenzial hat – vorausgesetzt, sie durchliefen den Refurbishment-Prozess und haben eine erweiterte Garantie.

61 % der DBCI-Teilnehmer in Europa und 36 % in Nordamerika sehen Potenzial für refurbished Displays. (Bild/Grafik: invidis)
61 % der DBCI-Teilnehmer in Europa und 36 % in Nordamerika sehen Potenzial für refurbished Displays. (Bild/Grafik: invidis)

Die größten Herausforderungen: Garantie und Preis

Die Garantie ist im Moment das Haupthindernis bei der Wiedervermarktung. Bei professionellen Displays ist sie in der Regel auf 3 Jahre plus zwei Jahre Verlängerung begrenzt. Wie viele Stunden die Geräte in Gebrauch waren, spielt dabei keine Rolle. Um einen Sekundärmarkt zu etablieren, müssten unabhängige Organisationen die Betriebsstunden der Hardware auslesen können. Nur so könnte man erweiterte Garantien anbieten, die Qualität und Zuverlässigkeit der Displays sicherstellen.

Die zweite Voraussetzung sind die Kosten: Wir fragten die DBCI-Teilnehmer, wie viel billiger ein refurbished Display sein müsste, damit sie es verwenden würden. Für die meisten müssten es mindestens 50 Prozent sein. Preisnachlässe von weniger als 20 Prozent stoßen kaum auf Interesse.

Sowohl in Europa als auch in Nordamerika wäre Zweitvermarktung im Digital Signage-Bereich vorstellbar, hängt aber von zwei Bedingungen ab: erweiterte Garantien und eine attraktive Preisstruktur. Wären diese Bedingungen gegeben, könnten refurbished Displays also durchaus für viele Unternehmen eine kosteneffiziente und nachhaltige Alternative darstellen.

Das Green Signage Handbook

Die effektivsten Maßnahmen, um Digital Signage nachhaltiger zu betreiben, gibt es im Green Signage Handbook – ein kostenloser Download von invidis.

https://invidis.de/2024/02/invidis-das-green-signage-handbook-ist-da/