Wenn es um Green Signage geht, drehen sich viele Diskussionen um die Hardware und den laufenden Betrieb. Doch ein oft übersehener Aspekt ist der Energieverbrauch von Rechenzentren, obwohl dieser einen zunehmend bedeutenden Einfluss auf den CO2-Fußabdruck von DooH- und Digital Signage-Netzwerken hat. Besonders mit der Verbreitung programmatischer Werbemodelle und das Aufkommen von AI-Funktionen, die als das nächste große Ding in der Branche gelten, wird Cloud-Computing immer unverzichtbarer.
Wer durch die Metropolregion Reykjavik fährt, kann an vielen Stellen die Wunder der Natur bewundern. Überall steigt Dampf von den geothermischen Mini-Kraftwerken auf – ein sichtbares Zeichen dafür, dass auf der Vulkaninsel reichlich erneuerbare Energie reichlich zur Verfügung steht.
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Die Insel der „grünen Daten“
Das macht Island zu einem idealen Ort für Rechenzentren, die enorme Menge an Energie verbrauchen. Die isländische Data-Center-Branche wächst rasant und trägt entscheidend zum Aufbau der digitalen Infrastruktur der Zukunft bei, insbesondere zur Unterstützung von AI-gesteuerten Lösungen.
Rechenzentren sollen in den nächsten zehn Jahren global ein starkes Wachstum verzeichnen (10,9 % CAGR von 2023 bis 2030). Eine große Chance für Island: Der Inselstaat am nördlichen Polarkreis wird nahezu ausschließlich mit erneuerbaren Energien aus Erdwärme oder Wasserkraft versorgt und kann somit einen CO2-neutralen Betrieb von Rechenzentren ermöglichen. Das macht Island zum idealen Standort für sogenannte „grüne Daten“.

Günstige Preise, strategische Lage
Der reiche Vorrat an günstiger, erneuerbarer Energie führt in Island außerdem zu niedrigen Stromkosten – den größten Ausgabenfaktor für Rechenzentren. Hinzu kommt das windige und kalte Klima, das den Bedarf an teurer künstlicher Kühlung, die in wärmeren Regionen notwendig ist, erheblich reduziert.
Durch die geografische Lage zwischen Nordamerika und Europa fungiert die Insel als natürliches Tor für den Datenverkehr zwischen den beiden Kontinenten. Unternehmen können so Kunden auf beiden Seiten des Atlantiks mit minimaler Latenz und im Einklang mit der EU-Datenschutzgesetzgebung erreichen.
Hyperscaler investieren mehr als 300 Milliarden US-Dollar
Nach Voraussagen von Microsoft, Alphabet, Amazon und Meta werden Ausgaben für AI-Entwicklungen in diesem Jahr 320 Milliarden US-Dollar übersteigen – mehr als doppelt so viel wie die 151 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. In der Zwischenzeit kündigten OpenAI und Softbank im letzten Monat Pläne für ein 500 Milliarden US-Dollar schweres US-AI-Infrastrukturprojekt namens „Stargate“ an.
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