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Martijn van der Woude, PPDS

"Wir streben Durchbrüche an“

Barcelona | Im invidis-Interview spricht Martijn van der Woude, VP Global Marketing and Business Development bei PPDS, über die wichtige Rolle von Software im Philips-Portfolio - und warum die Zurückhaltung bei neuen E-Paper-Displays gewollt ist.
„Software fängt an, Hardware zu verkaufen.“ - Martijn Van der Woude, VP Global Marketing and Business Development bei PPDS (Foto: invidis)
„Software fängt an, Hardware zu verkaufen.“ – Martijn Van der Woude, VP Global Marketing and Business Development bei PPDS (Foto: invidis)

Auf der ISE besuchte invidis gleich am ersten Tag den PPDS-Stand, um sich über neue Produkte zu informieren. Zudem nutzten wir den Besuch, um mit Martijn van der Woude, VP Global Marketing and Business Development, über allgemeine Entwicklungen im PPDS-Portfolio zu sprechen.

Wave als bedeutender Baustein

Eine wichtige Rolle spielt ein Part des Ökosystems, der auf dem Messestand zuerst einmal nicht sichtbar ist: die Software; genauer gesagt Philips Wave, die Digital Signage-Plattform des Unternehmens mit Remote-Device-Management-Funktionen und Partner-Integrationen.

Von letzteren sind mittlerweile rund dreißig an Bord. Zudem hat sich die Software weiterentwickelt. Vor einem Jahr war Wave noch auf SoC-Modelle beschränkt. Nun hat PPDS einen Weg gefunden, auch Nicht-SoC-Screens an Wave anzuschließen. Martijn van der Woude betont, dass auch die LED-Produkte von PPDS von Anfang an in das Plattform-System eingebunden waren.

Der Shift zu Software

Was auf dem Stand passiert, lässt sich auch auf die reale Geschäftssituation übertragen: Für Martijn van der Woude gibt es ein Missverhältnis zwischen der Sichtbarkeit auf dem Markt und der Kundenzufriedenheit. „Sales für Software ist äußerst komplex“. PPDS hat sich für das Freemium-Modell entschieden. 70 Prozent der PPDS-User haben Wave aktiviert, 30 bis 40 Prozent zahlen für die Advanced-Version. „Es ist unser Job, dass dieser Prozentwert steigt.“

Denn für Martijn van der Woude befindet sich das Verhältnis von Hardware und Software in Bewegung. Und er ist sicher, dass der entscheidende Shift nicht weit entfernt ist: „Software fängt an, Hardware zu verkaufen.“

Daher ist Philips Wave auch im Bewusstsein der Führungskräfte verankert. Mittlerweile wurde die gesamte Entwicklung inhouse angesiedelt, um schnelle Umsetzungen von Änderungswünschen zu garantieren.

E-Paper-Display: Warten auf Exzellenz

E-Paper-Displays sind auf der ISE 2025 allgegenwärtig, und gerade bei PPDS fragte man sich, mit welcher Neuerung im Gepäck der Hersteller anreisen würde. Denn vor zwei Jahren führte PPDS mit dem Tableaux auf der ISE das erste E-Paper für den Digital Signage-Markt ein. Nun sind die energiesparenden Displays bei nahezu jedem Hersteller auf dem Stand zu sehen.

E-Paper-Displays auf dem PPDS-Stand (Foto: invidis)
E-Paper-Displays auf dem PPDS-Stand (Foto: invidis)

Im Vergleich war das Aufgebot auf dem diesjährigen PPDS-Stand eher sparsam. Neben den bestehenden Tableaux-Geräten zeigte PPDS eine aus vier Tableaux bestehende Vierer-Wand.

Denn anstatt mitzulaufen, will das Unternehmen wie 2023 lieber an der Spitze stehen. „Wir streben Durchbrüche an“, betont Martijn van der Woude. Die Einführung des Tableaux war vor drei Jahren ein Meilenstein, seitdem arbeitet PPDS mit dem Quasi-Monopol-Panelhersteller E Ink zusammen.

Spectra-6-Fortschritt angepeilt

E Ink ist in so gut wie jedem E-Paper auf der ISE 2025 vertreten. Doch PPDS wartet mit der Portfolio-Erweiterung noch ab. Die Kaleido-Technologie für die Outdoor-E-Papers bis zu 75 Zoll ist für Martijn van der Woude noch nicht so weit, um die Qualitätsanforderungen von PPDS zu erfüllen – gerade was die Farbwiedergabe angeht. „Digital Signage ist ‘Color Accuracy First’”, bekräftigt der Vice President.

Daher setzt er auf eine Weiterentwicklung der Spectra-6-Technologie von E Ink – und ist zuversichtlich, dass sich hier in der nahen Zukunft etwas bewegen wird. „Wir wollen Verbesserungen bei Größe und bei der Farbwiedergabe sehen“, erläutert Martijn van der Woude. Dann wird PPDS wieder ins E-Paper-Rennen einsteigen – und einen Tableaux-Moment wie 2023 anstreben.

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