Refik Anadol, einer der bekanntesten Namen in der digitalen Kunstwelt, stellt ein brandneues Werk in Spanien aus: Für das Debüt der neuen In situ Ausstellungsserie im Guggenheim Museum Bilbao, die sich der Neuinterpretation verschiedener Orte widmet, entwickelte Anadol seine Idee der „Living Architecture“ weiter. Sein neues GenAI-Kunstwerk basiert auf den Werken von Frank Gehry, dem Architekten des Guggenheim,
Das Refik Anadol Studio, das in LA an Datenkunstwerken arbeitet, speiste für „Living Architecture: Gehry“ 35 Millionen Bilder aus dem Archiv in ein Sprachmodell ein. Die AI kreierte daraus eine Neuinterpretation seiner Architektur-Sprache in Form von sich stetig verändernden abstrakten Bildern, ganz im Stil von Refik Anadol. Präsentiert wir das Datenkunstwerk mithilfe einer riesigen, raumfüllenden Installation – mit Sound unterlegt.
Wie ein Datenkunstwerk entsteht
Für die Ausstellung im Guggenheim Museum beschreibt Refik Anadol den Erstellungsprozess seines Living-Architecture-Werks anhand von sechs Stufen:
- Datenuniversum: Eine riesige Konstellation von Materialien und Daten – Archivfotos, Pläne und Bauunterlagen – wird in einem Speicherraum zusammengestellt.
- Datenplotting: Bei der Verarbeitung der Daten entstehen komplexe Muster durch die Anordnung von Form, Textur und räumlicher Komposition.
- Datentunnel: Die Daten gehen in immersive visuelle Umgebungen im latenten Raum über, die den Betrachter dazu einladen, sich auf den sich entwickelnden Prozess der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine einzulassen.
- Großes Architekturmodell: Durch die Umwandlung von Gehrys Formen schafft die KI neue architektonische Möglichkeiten, die die Grenzen der Vorstellungskraft und des Designs erweitern.
- Maschinelle Halluzination: Ein Moment der Abstraktion, in dem die von der KI erzeugten Strukturen aus den konventionellen räumlichen Beschränkungen ausbrechen und halluzinatorische, traumartige Visionen bieten.
- Träume: Eine Rückkehr in die Welt der Architektur, die nun durch die grenzenlose Vorstellungskraft der künstlichen Intelligenz erdacht wird – eine Welt, in der sich die Architektur in Echtzeit verwandelt und kontinuierlich neue Formen hervorbringt, die im Moment entstehen und sich weiterentwickeln.
Refik Anadol ist ein aus der Türkei stammender Künstler, der sich schon vor Jahren der digitalen Kunst gewidmet hat und sich inzwischen zu einem Mainstream-Star entwickelt hat. Er erstellt seine Werke auf Basis von Millionen von Daten und präsentiert sie auf LED-Wänden oder mithilfe von Projektion. Dieses Jahr soll mit Dataland sein erstes eigenes Museum in Los Angeles öffnen.
