Um vorweg die europäischen Gemüter zu beruhigen: Das neue CMS-Angebot von Exertis wird zunächst nur in Nordamerika angeboten. Und es gibt bisher keine Information, ob oder wann Autora, die neue Digital Signage-Management-Plattform von Exertis, in Europa angeboten wird.
Über das Exertis CMS-Angebot ist bisher nicht viel bekannt – wir wären aber überrascht, wenn der Distributor wie „Kai aus der Kiste“ eine völlig eigene Plattform entwickelt hätte. Wahrscheinlicher ist eine White-Label-Lösung einer etablierten CMS-Lösung – insbesondere da mehr als ein Dutzend E-Pos- und Hospitality-Backendlösungen unterstützt werden. Bisher vertreibt Exertis Almo, wie die Nordamerika-Organisation von Exertis heißt, die Digital Signage-Lösungen von Creative Realities (CRI) und Wallboard.
Value-Added-Distributoren – wie sich heute so gut wie jeder Distributor definiert – vertreiben Hardware und Software im Auftrag von Anbietern an Partner und Endkunden, ergänzt um Logistik und Services. Die klassische Aufgabenteilung wird aber immer mehr in Frage gestellt. Distributoren führen Eigenmarken ein, um das Premium-Marken-Angebot „zu ergänzen“. Manche in der Branche befürchten, um sie zu ersetzen. Im Englischen hat sich der Begriff „Co-Opetition“ durchgesetzt – eine Mischung aus Cooperation und Competition.
Die Digital Signage-Branche befindet sich im Umbruch. Trotz weltweiter wirtschaftlicher Unstimmigkeiten wächst die Nachfrage nach Screens im öffentlichen Raum unaufhaltsam; neue große Anbieter strömen auf den Markt und fordern die bisherigen Regeln heraus. Insbesondere der Trend zu Managed Signage – Managed Services in der Digital Signage-Branche – hat das Potenzial, einige etablierte Spielregeln zu verändern. In Nordamerika ist ein dualer Partner- und Direktvertrieb schon längst etabliert. Da kann auch das Angebot eines Distributors mit eigener Software-Plattform nicht überraschen.