Siewert & Kau mit Sitz in Bergheim hat beim Amtsgericht Köln die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Seit Montag, dem 5. Mai, ist die verantwortliche Insolvenzverwalterin Marion Rodine mit ihrem Team beim IT-Distributors vor Ort, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. Ziel ist es, Einkaufs- und Lieferfähigkeit für die ausstehenden Aufträge in den nächsten Monaten zu sichern. Ob das gelingt, soll sich in den kommenden Tagen zeigen.
Siewert & Kau ist seit über 30 Jahren als IT-Distributor tätig und auch für die Digital Signage Branche ein wichtiger Dienstleister. Die Rheinländer beschäftigen rund 130 Mitarbeiter in Bergheim. Um die Löhne und Gehälter in den kommenden Monaten zu zahlen, leitete man eine Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege. Erst vor einem Jahr hatte das Unternehmen seine neue Logistik- und Bürofläche fertiggestellt, mit der man die Lagerkapazitäten verdoppelte.
Investitionskrise trifft Projektgeschäft
Als Grund für die Insolvenz nennt Geschäftsführer Claus Holzleitner die seit mehr als einem Jahr andauernde Investitionskrise in Deutschland. Die Zurückhaltung sowohl in der Wirtschaft als auch in der öffentlichen Hand habe das Projektgeschäft hart getroffen. „Hinzu kommt die Volatilität des US-Dollars seit der Wahl der neuen US-Administration im November 2024, da wir einen Großteil unserer Einkäufe in US-Dollar tätigen“, erklärt der Holzleitner. Der Geschäftsführer soll nun als Brückenbauer agieren, der das Unternehmen in seine Neuausrichtung lenkt.
Die Geschäftsführung zeigt sich offen für eine zukünftige Beteiligung an einer Investorenlösung. „Als Familienunternehmer geht es uns um den Fortbestand dessen, was wir über 30 Jahre lang gemeinsam mit unserem Team mit viel Herzblut aufgebaut haben“, sagt Björn Siewert, Geschäftsführer und Mitgründer.“ Ziel sei es, Arbeitsplätze sowie Kunden- und Lieferantenbeziehungen langfristig zu sichern und die Gläubiger bestmöglich zu befriedigen.
