Am Dienstagabend ging invidis consulting wieder auf Sendung – mit einem 30-Minuten-Update zu aktuellen Entwicklung bei Strafzöllen, der neuen Rolle von AI, Einschätzungen der wichtigsten Hardwareproduzenten von der Infocomm China und aktuellen Marktdaten.
Das Bedürfnissen Marktdaten ist in den Chefetagen derzeit groß, deshalb hat auch invidis consulting wieder in den Krisenmodus geschaltet und die regelmäßigen Executive Briefings sind zurück. Bereits während der Pandemie informierte invidis die globale Führungsriege der Branche in exklusiven Briefings mit Insights, Analysen und aktuellen Marktdaten.
Strafzölle
US-Strafzölle haben ein Durchschnittsniveau von 20 bis 25 Prozent erreicht – ein 90-Jahres-Hoch. Bei typischen Hardwaremargen im einstelligen Bereich sind Zölle von 20 Prozent und mehr eine immense Belastung. Für den US-Markt sind insbesondere die Strafzölle für China bedrohlich, die zu einer momentanen Aussetzung des Handels führten. Aber selbst Best-Case-Szenarien von 10-Prozent-Zöllen würden zu relevanten Umsatzeinbrüchen im Digital Signage-Markt führen. Eine gedämpfte Nachfrage ist weltweit zu verzeichnen – zurzeit primär aus Unsicherheit und mangelnder Planbarkeit.
Hardware-Schwemme in Europa erwartet
Produzenten von Elektronik – inklusive Digital Signage-Hardware – leiten Lieferungen von Nordamerika nach Europa um. Ab Mitte Juni könnte Europa eine Hardware-Schwemme bevorstehen mit entsprechendem Druck auf Margen.
Digitale Resilienz
In Europa geht die Sorge um, dass US-Clouddienstleister im Krisenfall staatlich verordnet ihre Services abstellen könnten, so wie es die USA in der Ukraine für Starlink anordnete. Deshalb suchen europäische Kunden und Digital Signage-Anbieter vermehrt nach Cloud-Alternativen für AWS, Azure oder Google Cloud.
Ein Abschaltszenario ist äußerst unwahrscheinlich und trotzdem müssen Endkunden und Lieferanten im Rahmen von Business-Continuity-Programmen sich auf möglichen Szenarien einstellen. Im ersten Schritt geht es um Back-up-Pläne und nicht um Ersatz – aber eine moderne Service-Cloud-Plattform ist strategisch so wichtig geworden, dass ein einfacher Wechsel nicht möglich ist.
AI entwickelt sich in zwei nicht kompatible Welten
Als langfristigste Herausforderung für die Digital Signage-Branche zeichnet sich die geopolitische Entwicklung von AI-Plattformen ab. Die US-Regierung drängt Verbündete in Kanada, Europa, Japan und Südkorea dazu, ausschließlich amerikanische AI zu nutzen. Einen Mix aus chinesischen (Deepseek, Huawai AI etc) und US-amerikanischen Lösungen (Nvidia, OpenAI) soll es nach dem Willen des White House bald nicht mehr geben. Washington hat den Wunsch, zwei getrennte und nicht kompatible AI-Welten entstehen zu lassen. Für globale Digital Signage-Konzepte, Hardware- und Software-Entwickler würde das erheblichen Mehraufwand bedeuten.
Die Zeiten sind stürmisch – Agilität und Flexibilität sind gefragt. Abwarten und Aussitzen ist keine Option – Entscheidungen müssen im Kleinen wie auch im Großen zeitnah gefällt werden.
Das nächste invidis Update erfolgt im Rahmen der invidis Keynote am 22 Mai auf der DSS Europe 2025