Ab dem 1. August 2025 wird die EU Radio Equipment Directive (RED) um gesetzlich verpflichtende Cyber-Sicherheitsanforderungen erweitert. Alle Geräte mit eingebauter Funktechnologie, die ab diesem Datum auf dem europäischen Markt angeboten werden, müssen Vorgaben zur Cyber-Sicherheit aus dem Funkanlagengesetz einhalten (RED-Artikel 3.3d-f).
So müssen unter anderem auch professionelle Screens, Interactive Whiteboards, e-Paper-Displays und All-in-One-LEDs mit integriertem WLAN die neuen strengen Anforderungen in Bezug auf elektrische Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) und die effiziente Nutzung des Funkspektrums erfüllen.
Neu sind ab 1. August 2025 strengere Anforderungen an die Cybersecurity wie verbesserte Netzwerksicherheit, besserer Schutz von personenbezogene Daten und Minimierung von Betrugsrisiken.
Digital Signage-Anbieter sehen sich gut gerüstet
invidis sprach mit den führenden Displayanbietern in Europa und alle bestätigten die Konformität mit RED 3.3. Anders ist auch keine CE-Zertifizierung mehr zu erhalten, die für den Verkauf in der EU notwendig ist. Bereits vor dem Stichtag importierte Geräte werden von den Herstellern per Software-Update aktualisiert. Samsung und LG heben hervor, dass ihre proprietären Sicherheitsplattformen Samsung Knox und LG Shield schon seit längerem die neuem Sicherheitsanforderungen abdecken.
“Sämtliche Sicherheitsanforderungen der RED 3.3.-Richtlinie waren durch das Sicherheitsframework LG Shield abgedeckt. Wir mussten für die Zertifizierung keine Zusatztools entwickeln,“ so Robert Bergner, Head of Solution Sales bei LG Deutschland zu invidis. „Cybersicherheit ist ein absolutes Muss, daher begrüßen wir Richtlinien wie RED. Der Schutz durch LG Shield geht sogar über die Forderungen hinaus.“
Laut Tobias Augustin, Manager Product Management von Sharp sind die neuen Anforderungen der RED-Richtlinie absolut sinnvoll und sollten zu deutlichen Verbesserungen der Cybersecurity von professionellen Displays führen.
„Der Wegfall der Möglichkeit der reinen Selbstdeklaration seitens der Hersteller stellt allerdings einen zusätzlichen Aufwand dar und führt zu Verzögerungen durch die geforderte Prüfung durch Testlabore. Allerdings wird somit sichergestellt, dass sich alle Hersteller an die Vorgaben halten.“
Tobias Augustin sieht in der EU-Richtlinie Vorteile gegenüber anderen Märkten: „Bei anderen Richtlinien wie zum Beispiel dem UK PSTI Act 2022, der in UK gilt, gibt es diverse Schlupflöcher und Ausnahmen, die von weniger sicherheitsorientierten Herstellern auch genutzt werden.“