Der indische Digital Signage-Markt macht gerade einen riesigen Sprung in Richtung LED und entwickelt sich zu einem eigenen Ökosystem. Gründe dafür sind hohe Importzölle, die lokale Produktion fördern, und starke einheimische Anbieter wie Xtreme Media, AET Displays und Aero Digital World. Auf der Infocomm India 2025 wurde deutlich, wie wichtig Themen wie Finanzierung, integrierte CMS-Lösungen und die wachsende Nachfrage nach individuell gestalteten LED-Wänden für die Zukunft des Premium-Signage-Markts sind.
Beim Panel „Beyond the Screen: Visual Technologies Reshaping Digital Signage“ diskutierten drei der wichtigsten LED-Player des Landes – Su Piow Ko (AET Displays), Akash (Aero Digital World) und Sanket Rambhia (Xtreme Media) – darüber, wie Indien sich gerade zu einem der spannendsten Märkte weltweit entwickelt.

Während westliche Märkte lange traditionell LCD-dominant waren, setzt Indien direkt auf LED – und überspringt damit praktisch die LCD-Phase. Diese Entwicklung wird nicht nur durch den wachsenden Bedarf an großen Displays getrieben, sondern auch durch hohe Importzölle, die lokale Marken stärken und die Eigenproduktion pushen.
Globale Verschiebungen, lokale Chancen
Ein spannender Punkt in der Diskussion war die Rolle internationaler Handelskonflikte. Hohe US-Zölle sind für indische Hersteller kaum ein Problem, da sie sich vor allem auf den Heimatmarkt und den Nahen Osten konzentrieren. Viel wichtiger könnten bessere Beziehungen zu China werden – das würde nämlich den Zugang zu Hardware und Komponenten erleichtern.
Anders als in Europa oder den USA sind All-in-One-LED-Lösungen in Indien (und auch in China) noch selten gefragt. Stattdessen wollen die Kunden maßgeschneiderte LED-Wände, die flexibel kombinierbar sind – am liebsten gleich mit integriertem CMS. Ein Beispiel: Xtreme Media hat sich mit einem eigenen CMS, das direkt in die LED-Produkte eingebaut ist, eine führende Position gesichert.
Finanzierung als Schlüssel
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Finanzierung. Da LED-Displays deutlich teurer sind als klassische LCDs, machen Finanzierungsmodelle den Einstieg für viele Kunden erst möglich. Das Panel war sich einig: Managed-Signage-Services – also Komplettpakete aus Hardware, Software und Finanzierung – sind die Zukunft.
Fazit: Optimismus in Indien
Die Stimmung in der Branche ist durchweg positiv. Der Markt wächst nicht nur in der Größe, sondern wird auch professioneller. Damit positioniert sich Indien immer stärker als eigenständiger und einflussreicher Player im weltweiten Digital Signage-Umfeld.
Westliche Player in Mumbai
Indien ist allgemein wohl der wichtigste Wachstumsmarkt für Digital Signage. Das hat sich herumgesprochen und neben den regionalen LED-Herstellern kommt inzwischen immer mehr internationale Digital Signage-Anbieter auf die Infocomm India – vor allem ISVs: Navori, Korbyt, PADS4, Poppulo, SignageOS, Wallboard und Wallin waren teils mit eigenen Ständen, teils als Ökosystempartner vor Ort und führten Gespräche mit indischen Endkunden oder Partnern.
